Mit einer neuen Kampagne geht der Kanzler in den Wahlkampf - und sorgt jetzt für Wirbel.
Es ist der ungewöhnliche Start einer neuen roten "Mittelschichtkampagne" für den 1. Mai. Am 6. April drehte die Agentur Crace aus Wien-Mariahilf ein Video mit SPÖ-Kanzler Christian Kern. Der SPÖ-Chef übte sich als Pizzabote, der Wiener überraschte: "Hi, hast du Tipps für mich?", fragt er in dem Film – die SPÖ hat das Video auf Kerns Facebook-Seite veröffentlicht – etwa eine junge Frau.
Geteilte Meinungen in sozialen Medien
Die Reaktionen auf die skurrile Aktion fielen gemischt aus. Für die einen punktet der Kanzler mit Sympathie und Menschennähe, für die anderen handelt es sich bei dem Clip um plumpe PR. Insgesamt wurde das Video bereits mehr als 500.000 Mal abgerufen.
Vorwürfe im Internet: Alles nur gestellt?
Doch jetzt dürfte die Geschichte eine ganz neue Wende bekommen. Wie das dem rechten Lager zugewandte Internetportal "Wochenblick" in einem Artikel berichtet, soll zumindest einer der "Überraschungs-Besuche" mehr oder weniger ein "Fake" sein. So soll es sich beim ersten Bürger, den der Kanzler mit seiner Pizza-Lieferung beehrt, ausgerechnet um ein SPÖ-Mitglied handeln.
Stein des Anstoßes: Ralf Tatto, so der Name des Mannes in dem Video. Wie der Wochenblick weiter berichtet, deutet bereits das Namensschild auf der Eingangstür auf "Tatto" hin. Eine einfache Google-Recherche von oe24 spuckt bereits aus, dass Tatto nicht nur als Referent für Öffentlichkeitsarbeit im Sozialministerium arbeitet, sondern sogar als SPÖ-Funktionär im 3. Bezirk.
Auf Facebook, Twitter und Co. ist jetzt jedenfalls eine heißte Diskussion entbrannt: Zufall oder Fake? Eine schiefe Optik bleibt in jedem Fall.