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Wahlkampf wird immer brutaler

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Hofburgwahlkampf brutal: FP-Strache attackiert Hofers Kontrahenten Van der Bellen mit beispielloser Härte.

Exakt einen Monat vor der Bundespräsidenten-Wiederholungsstichwahl es­kaliert der Wahlkampf zwischen der FPÖ auf der einen und den Unterstützern von Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen auf der anderen Seite.

Strache-Kalauer: Will VdB Islamisten totstreicheln?

Auf oe24.TV lieferten sich die Wahlkampf-Masterminds Herbert Kickl (für FP-Kandidat Norbert Hofer) und VdB-Kampagnenleiter Lothar Lockl ein heftiges Duell (siehe Story unten).

Brutal

Auf Facebook verschärft indes FPÖ-Chef HC Strache die Tonart nochmals und reitet seinerseits eine Offensive gegen Van der Bellen. Was Strache als „10 Gedanken zum Wahlkampf“ betitelte, ist eine Brutalattacke: In Punkt 1 wirft er etwa VdB allen Ernstes vor, zusammen mit Kommunisten einen EU-Austritt anzustreben. Zudem plane VdB, die Verfassung „autoritär außer Kraft zu setzen“.

Wehrlos

Auf der anderen Seite sei er gegen Islamisten wehrlos: „Plant VdB eine ­Elitetruppe, die in Totstreicheln geschult ist und islamistischen Attentätern entgegengeworfen werden soll?“ Noch ein Vorwurf: VdB sei „Kandidat finanzkräftiger Oli­garchen (Haselsteiner) und Systemerhalter“.

Hofer erst am Samstag wieder im Einsatz

Hofer selbst kuriert gerade eine Grippe aus – im Wahlkampfeinsatz ist er erst am Samstag: In Salzburg beehrt der FPÖ-Kandidat die gut besuchte Gastgewerbemesse, um sich dann ins oberösterreichische Steinerkirchen zu einem Martiniganslessen zu begeben.

Freiwillige telefonieren und packen: ÖSTERREICH in VdBs Wahlkampfzentrale

Blick in seine „Mitmachzentrale“ – nach Vorbild des US-Wahlkampfes.
 

Alexander Van der Bellen betritt den Raum, 130 Köpfe drehen sich rum, Jubel bricht aus. Was klingt, wie eine Wahlparty, ist vielmehr ein Experiment in Sachen Wahlkampf, das der Hofburgkandidat erprobt.

Im Haus der Wiener Grünen befindet sich seit September die „Mitmachzen­trale“ des Teams VdB. Rund 80 Mitarbeiter werken hier in der Telefonzentrale – unbezahlt. Sie koordinieren laut Angaben zehntausend weitere Helfer. Die können ganz nach US-Vorbild Pakete mit Werbematerialien anfordern und damit Familie und Freunde überzeugen, VdB anzukreuzen.

Freiwillige verteilen das Werbematerial am Land

Gestern gingen 1.000 Stück raus. Vor allem in den ländlichen Bereich, wo VdB noch aufholen will. Gepackt von 130 Leuten in zwei Stunden – der Professor erstattet einen Überraschungsbesuch und ist gerührt: „Ihr kriegt ja nichts dafür“, sagt er. „Wir kriegen VdB“, antwortet ein Unterstützer.

Auch die Manager duellieren sich hart

Beim oe24.TV-Talk zwischen Lockl und Kickl flogen die Fetzen. Sie werfen einander gegenseitig vor, zu spalten, zu provozieren und unglaubwürdig zu sein.

PR-Stratege Lothar Lockl und FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl sind die Masterminds hinter den Hofburgkampagnen von Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer. Auf oe24.TV krachten sie aufeinander.

  • Lockl über die FPÖ: „Wenn die FPÖ über Angela Merkel – immerhin Kanzlerin des wichtigsten Handelspartners – sagt, sie gehöre davon­gejagt, dann ist das ein bissel Elefant im Porzellanladen.“

  • Kickl über VdB: „Wenn Van der Bellen über Strache als ‚politischen Feind‘ spricht, ist das auch nicht fein.“

  • Lockl über Unabhängigkeit: „Sie verwechseln das Amt des Präsidenten mit einer Parteifunktion der FPÖ.“

  • Kickl über CETA-Abstimmung: „Ich dachte immer, die Grünen sind für Basisdemokratie. Da will man plötzlich nichts mehr davon wissen.“

Video zum Thema: Das komplette Duell: Lockl vs Kickl
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