Auszüge aus HC-Buch

"War zur Paintballrunde eingeladen"

25.03.2009

Im neuen Buch über HC Strache bestätigt er seine Teilnahme an einer "Wehrsportübung", allerdings waren die Leute dort "ein Wahnsinn" - Da "kann ich nicht mehr mit".

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© mediabox.at/Schwarzl
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Gestern präsentierten Dancing- Star und ORF-Newslady Claudia Reiterer und „Falter“-Journalistin Nina Horaczek ihr HC-Strache-Buch. Hier die besten Passagen aus dem Aufreger-Buch:

Werdegang
Sein erster Spitzname war „Bumsti“. Seine Wurzeln hat der FPÖ-Chef, der am 12. Juni 1969 zur Welt kam, im dritten Wiener Gemeindebezirk. In der damals nicht gerade noblen Keinergasse wächst er ohne Vater auf.

Die Mutter ist Drogistin, der Vater Künstler. Mit eineinhalb Jahren kommt der Bub in die Kinderkrippe, als er drei ist, verlässt der Vater die Familie. Damals wird der kleine Strache noch der „Bumsti“ genannt, nach dem gleichnamigen Zwerg.

Keinergasse – Wurzel für den Slogan „Daham statt Islam“. Die Kindheit in der Keinergasse prägt HC Straches politisches Programm bis heute. Zuerst ist es nur ein Geruch, an den er sich erinnern kann, sagt der FPÖ-Parteichef: „Dass dort neue Leute zuziehen, dass da auch, wenn man so will, jetzt vermehrt Knoblauchgerüche der Fall sind. “

Und Strache kritisiert: „Wo vorher österreichische Gasthäuser waren, mieten sich türkische Kebablokale ein. Und man nimmt wahr: Es ist anders als vorher.“

Kindheit im Internat
Als alleinerziehende Frau hat es HC Straches Mutter nicht leicht und gibt ihn in ein Internat: Mit sechs Jahren zieht Heinz-Christian Strache von zu Hause aus. Zumindest nennt er das heute, aus mehr als dreißig Jahren Distanz, gerne scherzhaft so. Im Herbst 1975 kommt Strache in das Internat der Neulandschule. Jeden Sonntagmittag packt die Mutter eine Naschdose mit Süßigkeiten.

Die Zuckerldose ist Straches neue Währung. Die Kinder, mit denen er ab nun zusammenwohnen wird, tauschen Süßes gegen Süßes oder Spielsachen. Weil Straches Naschdose immer randvoll gefüllt ist, wird er zum gefragten Tauschpartner. Die alleinerziehende Mutter gibt etwa ein Drittel ihres Gehalts dafür aus, dass der Bub in eine gute Schule gehen kann.

Sein Verhältnis zu Jörg Haider
Als Ziehsohn sieht Jörg Haider HC Strache nicht, da er ihn erst spät kennenlernt. 1991 gibt es die erste flüchtige Begegnung der beiden. Strache steht am Viktor-Adler-Markt in Favoriten, als Haider vorbeikommt und ihm beim Flugblattverteilen hilft. Die Wiener Gemeinderatswahl steht kurz bevor. Haider denkt sich über Strache: „eine sympathische Erscheinung“. Strache kennt den FPÖ-Chef bis zu diesem Zeitpunkt nur aus dem Fernsehen. Der damalige FPÖ-Bezirksfunktionär sollte sein Idol lange nicht mehr treffen.

Um den Kontakt zu Jörg Haider zu halten, schreibt Strache Briefe an ihn und seine Frau Claudia. Haider über die Gründe: „Er hat keinen Vater gehabt und ich war ein bisschen Vaterersatz für ihn. Ein Vorbild, zu dem man aufschauen kann, von dem man sagt, so möchte ich einmal werden.“

Leichtgewicht HC Strache
Zehn Jahre später ist HC Strache Jörg Haiders Vertrauter und 2004 kommt es zwischen den beiden zum Bruch. Im letzten Interview, das Jörg Haider neun Tage vor seinen Tod den beiden Autorinnen gibt, nimmt der Kärntner Landeshauptmann die Zukunft schon vorweg:

Frage: Strache hat einmal gesagt, er war nie ein Neonazi. Glauben Sie das?

Haider: Mein Gott, er hat halt das gemacht, was alle – wie man so schön sagt – dummen Buben einmal tun, ein bisschen Krieg spielen.

Frage: Hätte es solche Fotos von Ihnen gegeben wie die von Strache …

Haider: … wäre das ein Riesenskandal gewesen. Das sage ich eben, aber wenn einer ein Leichtgewicht ist, dann tut man das mit ihm natürlich nicht.

Frage: Könnte es eine neue wiedervereinte Partei unter Ihrer Führung geben?

Haider: Nein. Ich glaube, eine Wiedervereinigung wird es erst geben, wenn der Strache oder ich nicht mehr sind.

Strache bestätigt Treffen mit Neonazis
Hohe Brisanz in dem neuen Buch hat das HC-Strache-Interview über seine Fotoaffäre rund um die angeblichen Wehrsportübungen. Hier das Interview:

Frage: Sie schließen aus, jemals an einer Wehrsportübung teilgenommen zu haben?

Strache: Schauen Sie, der Begriff Wehrsport, das ist eine, sage ich Ihnen ganz offen, das ist ...

Frage: VAPO, das war ja das Einzige, wo man den Begriff Wehrsport verwendet hat.

Strache: Also Wehrsport, alleine der Begriff Wehrsport. Ich bin einmal (...), bin ich irgendwohin eingeladen worden, auch zu einer Paintball-Runde, wo ich aber dann so entsetzt war, was das für Leute waren, und da bin ich dann heimgefahren.

Auf Nachfragen der Autorinnen gibt Strache dann auch die Anwesenheit einer Nazi-Größe zu:

Frage: War der Küssel dort und Sie sind dann heimgefahren, weil Sie sich gedacht haben, an dem Typen streif ich nicht an?

Strache: So war’s.

Frage: Den haben Sie dort schon gekannt?

Strache: Ja. Genau.

Frage: Sie sind wirklich heimgefahren?

Strache: Ich habe am Anfang, am Anfang sozusagen bin ich dort mitgefahren, also nicht mitgefahren, das war ja sozusagen eine Extrageschichte, wo man hingefahren ist. Und dann dort sozusagen im Zuge dieses ganzen Treibens war mir klar, das sind Leute, das ist ein Wahnsinn. Das ist für mich sozusagen der Bereich, wo ich überhaupt nicht mitkann.

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