Ein ander Mal

Wehrpflicht für Frauen vorerst vom Tisch

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Bundespräsident Fischer hat die Debatte losgetreten. Anfreunden kann sich damit niemand, nicht einmal die SPÖ.

Eine Wehrpflicht für Frauen in Österreich ist für SPÖ-Verteidigungsminister Norbert Darabos "aktuell kein Thema". Man komme mit den männlichen Wehrpflichtigen vollends aus und habe nicht vor, etwas daran zu ändern, so Darabos. Wenn Frauen irgendwann den Männern voll gleichgestellt seien, etwa bei den Löhnen, könne man über eine Wehrpflicht für Frauen nachdenken, allerdings langfristig.

Genauso argumentiert auch SPÖ-Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek. So lange Frauen in wesentlichen Lebensbereichen immer noch benachteiligt seien (Stichwort: Lohnschere), sei eine Wehrpflicht für Frauen "kein Thema".

Fischer gegen Ungleichbehandlung
Bundespräsident Heinz Fischer hatte davor gemeint, die Wehrpflicht für Frauen sei "längerfristig" denkbar und hatte auf den Abbau von Ungleichbehandlungen zwischen Männern und Frauen verwiesen, wobei er konkret die Angleichung des Pensionsantrittsalters bis 2035 ins Treffen geführt hatte.

Als "Grundsatzdebatte"
"Ich bin nicht dafür", so Fischer am Donnerstag auf Ö1. Er habe sich nur auf eine "Grundsatzdebatte eingelassen", ob mit fortschreitender Gleichstellung von Mann und Frau "auch über Leistungen im Bereich der Landesverteidigung und der Sozialdienste" nachgedacht werden könnte.

ÖVP sieht "kein Thema"
ÖVP-Frauensprecherin Dorothea Schittenhelm sieht den verpflichtenden Dienst an der Waffe für Frauen als "überhaupt kein Thema in Europa" und daher auch nicht hierzulande an. "Wir sollten uns auf die Fragen konzentrieren, die wir in absehbarer Zeit zu lösen haben", so Schittenhelm.

FPÖ fände es ungerecht
Für die FPÖ verwies Vizechef Norbert Hofer auf die Betreuungsleistungen von Frauen, weswegen eine Verpflichtung zum Wehrdienst nicht gerecht wäre. Er erneuerte aber die alte Forderung nach einer - freiwilligen - Musterung für Frauen im Sinne der Gesundheitsvorsorge.

Grüne für Ende der Wehrflicht
Die Grüne Jugend- und Zivildienstsprecherin Tanja Windbüchler-Souschill wiederholte wiederum die Forderung ihrer Partei nach einer Abschaffung der Wehrpflicht. Nur das würde "junge Frauen und Männer aktiv gleich behandeln", meint sie.

BZÖ-Frauensprecherin Martina Schenk bekräftigte ebenfalls das Eintreten ihrer Partei für ein Aussetzen der allgemeinen Wehrpflicht sowie für ein Berufsheer mit einer Freiwilligenmiliz.

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