VP-Politikerin Nachbaur ortet „schikanöse Auslegung des Gesetzes“ durch das Inspektorat.
ÖVP-Abgeordnete Kathrin Nachbaur, zuständig für Deregulierung, empört sich über den Fall der „Waxing-Lady“. „Es ist völlig absurd, dass wegen eines Jausenraums, der vier Zentimeter zu niedrig ist, möglicherweise 70 Menschen ihren Job verlieren. Sie sammelt derzeit weitere Fälle „schikanöser Auslegung des Gesetzes“.
Klo fehlt, Frau gekündigt
Ein Fall betrifft ein steirisches IT-Unternehmen, das einen größeren Auftrag aufnahm. Da die Mitarbeiter zeitlich sehr gefordert waren, stellten sie eine junge Programmiererin ein. Ihr Pech: Die Kollegin war die zehnte Mitarbeiterin. Ab dieser Anzahl an Beschäftigten verlangt das Gesetz ein eigenes WC. „Das Unternehmen hat die Kosten für den Umbau ausgerechnet“, so Nachbaur. Das habe sich bei Weitem nicht ausgezahlt. Die Programmiererin wurde gekündigt. „Was glauben Sie, hätte die Frau lieber? Ein eigenes WC oder einen Arbeitsplatz?“, fragt Nachbaur. Die Auflage des Inspektorats hält die Politikerin zudem für „frauenfeindlich“.
Nachzahlung von Beiträgen
Ein weiterer Fall betrifft eine kleine Firma, für die einige Selbstständige arbeiteten. Für einen Kunden fiel über einen längeren Zeitraum Arbeit an. Die Krankenkasse wertete die Mitarbeiter deshalb im Nachhinein als „Scheinselbstständig“. Sie mussten saftige Beiträge nachzahlen.