Coronavirus

Weitere Maßnahmen: Aus für Hochzeiten, Besuchsverbote im Spital

12.03.2020

Wir werden noch weiter zusammenrücken, auf noch mehr verzichten müssen: Die sozialen Kontakte jedes Einzelnen sollen auf ein Minimum reduziert werden. Morgen, Freitag, folgen weitere Maßnahmen.

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© APA/GEORG HOCHMUTH; Johannes Kernmayer
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Die Bundesregierung hat am Donnerstag weitgehende Besuchsverbote in Spitälern und Seniorenheime angekündigt. Ausnahmen solle es nur für Kleinkinder und im palliativen Bereich geben. "Sonst wird das sehr, sehr konsequent gehandhabt werden", sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) auf einer Pressekonferenz im Kanzleramt. Er gehe von einem Anstieg der Infektionen in Richtung 400 bis zum Abend aus, sagte er.

Anschober: "Ja, wir sind mitten in einer Krise"

Man habe sich in einer Videokonferenz mit den Gesundheitsreferenten der Bundesländer auf die Besuchsverbote geeinigt. Daneben werde man sich auf einen Ressourcenschonungsplan in den Spitälern konzentrieren. "Die Kernaufgabe ist es, so gut wie irgendwie möglich die Arbeitsfähigkeit der Spitäler aufrechtzuerhalten."

Er richte an alle den Appell, "sich zu schützen". "Das Leben in Österreich und Europa wird sich grundlegend ändern", so der Minister. Und Anschober sagte auch: "Ja, wir sind mitten in einer Krise."

Bis zum Donnerstagabend erwartet der Gesundheitsminister einen Anstieg der Fälle "gegen die Grenze von 400". Derzeit gebe es 361 Erkrankungsfälle. Es gebe "tägliche prozentuale Zuwächse zwischen 31 und 47 Prozent in den letzten Tagen. "Das ist eine exponentielle Entwicklung, diese muss gedämpft werden." Positiv für Anschober: "Wir alle sehen ein blühendes Österreich der Solidarität

Coronavirus: Bis zu drei Wochen Sonderurlaub für Eltern

Arbeitnehmer mit Betreuungspflichten für Kinder unter 14 Jahren können von ihren Arbeitgebern bis zu drei Wochen Sonderurlaub bekommen. Die Entscheidung darüber trifft der Arbeitgeber. Das sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) bei seinem Pressestatement.

"Die Unternehmer entscheiden, ob sie die Mitarbeiter freistellen können." Im Falle einer Freistellung übernimmt der Staat ein Drittel der Lohnkosten in den nächsten Wochen bis Ostern. Wer arbeiten muss, könne seine Kinder weiter in den Kindergarten oder die Schule bringen. Auf keinen Fall dürfen die Kinder zu den Großeltern gebracht werden, sagte Kurz.

Die wichtigsten Maßnahmen, die auch mit der Kirche abbesprochen worden sind: Keine Hochzeiten, Taufen und Erstkommunions-Feiern in den nächsten Wochen. Ebenso wurden die Gemeidneratswaheln in der Steiermark und in Vorarlberg verschoben. Sebastian Kurz: "Wir müssen jetzt Entscheidungen treffen."

Und in einer Antwort auf eine Jozrnalistenfrage bestätigte der Kanzler indirekt, dass am Freitag noch weitere Maßnahmen folgen, die dabei helfen werden, sämtliche sozialen Kontakte zu reduzieren.

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