In einem Hotel in Potsdam trafen sich deutsche und österreichische Rechtsextreme, um über die Vertreibung von Millionen von Menschen - auch deutscher Bürger - aus Deutschland zu konferieren. Ein Österreicher spielte im Kreis dieser AfD-Kader eine Schlüsselrolle.
Was die deutsche CORRECTIV Plattform über ein äußerst seltsames Geheim-Treffen zwischen AfDlern, alten und jungen Rechtsextremen aus Deutschland und Österreich aufdeckt, klingt nach einem alten Drehbuch für einen Film über Ewiggestrige, die immer noch ihre dunklen Pläne gegen Deutschland - und in weiterer Folge wohl auch für Österreich - umsetzen wollen. Und schon wieder steht ein Österreicher im Mittelpunkt.
Im Landhaus Adlon treffen sich die Rechtsextremen
Am 25. November - CORRECTIV hat passende Bilder dazu - treffen sich im Landhaus Adlon in Potsdam Vertreter der AfD, Financiers der extremen Rechten und Rechtsextreme, die eigens aus Österreich angereist sind. Ein Reporter war geheim eingeschleust.
Ziel des Rechtsextremen-Treffen: Millionen vertreiben
Das Ziel dieses dunklen Meetings - pardon: Zusammenkunft - der Ewiggestrigen wird rasch klar. Sie schwelgen in ihren "Remigrations"-Fantasien. Übersetzt: Sie wollen Millionen von Menschen - auch Menschen, die längst deutsche Pässe haben - aus Deutschland vertreiben. Ihnen geht es um Abstammung, nicht Integrationsfragen.
Weidels Rechte Hand ist mit dabei
Mit dabei ist auch der persönliche Referent von AfD-Chefin Alice Weidel. Die Partei, die vom deutschen Verfassungsschutz meist als "rechtsextrem" eingeschätzt wird, könnte bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg, die in wenigen Monaten stattfinden, klare Nummer eins werde. Sie selbst dementiert stets eine rechtsextreme Partei zu sein. Die Botschaften an diesem Abend sprechen freilich eine andere Sprache.
CORRECTIV outet die beachtliche Liste an Teilnehmern: Neben der rechten Hand von Frau Weidel, Roland Hartwig, sind auch die AfDler Gerrit Huy (Bundestagsabgeordnete), Ulrich Siegmund, Fraktionsvorsitzender Sachsen-Anhalt und Tim Krause, Vorsitzender im Kreis Potsdam anwesend.
Dazu Financiers dieses Umfeld und Österreicher. Konkret - Überraschung - geht es um den "rechtsextremen Aktivisten" Martin Sellner (so CORRECTIV), der ebenso wie Mario Müller "ein verurteilter Gewalttäter", der diese Runde ebenfalls "beglückt".Um an dieser seltsamen Runde teilnehmen zu können, sollen 5000 Euro gespendet werden. Umsturzpläne kosten offensichtlich.
Erster Redner ist Martin Sellner
Organisator Gernot Mörig, ein pensionierter Zahnarzt aus Düsseldorf, erklärt seit "meinem sechsten Lebensjahr dabei" zu sein. Was er mit "dabei" sein meint, wird rasch klar, als er stolz de ersten Redner für diesen Abend samt dessen "Masterplan"ankündigt. Es ist niemand geringerer als der einstige Chef der österreichischen Identitären Martin Sellner. Und dieser stellt seine "Remigrations"-Pläne ein. Oder wie es Mörig in ewiggestriger Geisteshaltung ausdrückt: "Ob wir als Volk im Abendland noch überleben oder nicht".
Sellner will auch deutsche Staatsbürger rausschmeißen
Es ist also ein Österreicher, der den Anwesenden sein völkisches Konzept zum Besten gibt: Es gehe darum die "Ansiedlung von Ausländern rückabzuwickeln". Er meint damit freilich neben Asylwerbern und Ausländer mit Bleiberecht auch "nicht assimilierte Staatsbürger". Das heißt - je nach Herkunft - sollen auch Menschen mit deutschen Pässen vertrieben werden. Insgesamt geht es um Millionen von Menschen.
An diesem Abend sind auch Mitglieder der Werte-Union - sehr weit rechts stehende CDUler - mit dabei. Eine von ihnen, Silke Schröder, sieht ein Umsetzungsproblem. Die Remigration sei "ein Jahrhundert-Projekt". Die AfD-Mandatarin Gerrit Huy bekennt sich zum "Konzept": Man könne "die deutsche Staatsbürgerschaft wegnehmen".
Sauerkraut statt Spagetti
Der AfD-Fraktionsvorsitzende aus Sachsen-Anhalt, Ulrich Siegmund, hat noch Zusatz-Pläne: Auch ausländische Restaurants sollen verdrängt werden. Sauerkraut statt Spagetti - oder so.
Ein Anwesender, Ulrich Siegmund, richtet CORRECTIV aus, dass er niemanden "gesetzeswidrig ausweisen" wolle.
Spenden sollen an Sellner fließen für TikTok für Ewiggestrige
Der Bericht löst Wellen in Deutschland aus. Immerhin gibt es bereits Verbotsdiskussionen über die AfD. Dass das Treffen nur acht Kilometer des Hauses steht in dem einst die Wannseekonferenz stattfand, lässt das Ganze noch unheimlicher erscheinen. Ob Zufall oder nicht.
Sellner und die "ethnische Wahl"
Sellner redet an diesem Abend auch von einer "ethnischen Wahl". Die Organisatoren des Abend - der Mörig-Clan - kündigt an die Spenden des Treffen zur "Unterstützung" kleinerer Organisationen - etwa Sellner - zu überlassen. Die alten Herren wollen mittels jüngerer Aktivisten und Plattformen wie TikTok und YouTube ihre alten Ideen bewerben.