Die 35-Jährige roch im Zug auf dem Weg nach Berlin plötzlich nach "verfaultem Obst". Die Polizei Berlin ermittelt.
Der lange Atem des Kreml ist bekannt. Auch, dass Kritiker von Wladimir Putin wiederholt Opfer von Giftanschlägen in London wurden, ist kein Geheimnis. Und, dass Journalisten immer wieder tödliche "Unfälle" erleiden, wenn sie kritisch über den russischen Kriegsherr berichten, ist den internationalen Geheimdiensten klar. Jetzt geht es aber um einen mutmaßlichen Giftanschlag gegen eine Journalistin mitten in Deutschland.
Giftanschlag in München?
Die angesehene deutsche Tagszeitung Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet über den brisanten Vorwurf. Demnach habe die russische Journalistin Jelena Kostjutschenko im Zug - von München nach Berlin - plötzlich Vergiftungssymptome gezeigt. Sie schwitze stark, war blaß und habe sich schlecht gefühlt, so der Bericht. "Da habe ich realisiert, dass ich wirklich schlecht rieche.Wie verfaultes Obst", erzählt sie in der FAZ.
Charité sucht nach Gift
Zehn Tage nach diesen Symptomen - sie dachte ursprünglich an Long Covid - suchte die 35-Jährige Ärzte auf. Die bekannte deutsche Charité startete die toxikologische Untersuchungen. Die Polizei Berlin ermittelt. Die Journalistin hatte für die Oppositionszeitung Nowaja Gaseta über ein russisches Foltergefängnis in Cherson berichtet. Berichte, die der Kreml selten gerne liest.