Mediale Zuspitzung auf Duell Pröll-Stronach half offenbar beiden Parteien.
Das Ergebnis der Niederösterreich-Wahl mit der Dominanz der ÖVP hat die Meinungsforscher am Sonntag im Grunde nicht überrascht. Landeshauptmann Erwin Pröll (V) sei bekanntermaßen ein "erfolgreicher Wahlkämpfer", meinte David Pfarrhofer (market). Laut Politikberater Thomas Hofer nutzte die "mediale Zuspitzung auf das Duell Pröll-Stronach" beiden Parteien: "Pröll hat dadurch ‘den Fünfer‘ halten können. Kampagnentechnisch sind die anderen drei Parteien untergegangen."
Absolute "bemerkenswert"
Dennoch sei das Halten der Absoluten der ÖVP zum dritten Mal in Folge "bemerkenswert", so Hofer. Themen wie die Veranlagung von Landesgeldern führten offenbar nicht zu einem stärkeren Umschwung bei den Wählern. Stronach sei mit seinem gleichnamigen Team zwar nicht durchmarschiert, habe aber diskutabel abgeschnitten. "Vom Mitteleinsatz hätte aber mehr drinnen sein können." Er habe mit seinem Abschneiden vor allem der SPÖ geschadet: "Es ist genau das passiert, was die SPÖ im Vorfeld in Abrede gestellt hat: Dass ihnen Stronach wehtut." Man werde in der SPÖ Niederösterreich nun handeln müssen.
Für die Grünen sei in Niederösterreich "nicht mehr zu erwarten gewesen.“ Für FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache "müssen nun die Alarmglocken schrillen", argumentierte Hofer, denn die Verluste in Kärnten seien zu erwarten gewesen, aber das Ergebnis in Niederösterreich bedeute einen "zusätzlicher Dämpfer".
Für Meinungsforscher Peter Hajek war Niederösterreich "aus Kampagnen-Sicht" spannend. "Es hat eine Partei mehr gegeben, die sofort in den Landtag eingezogen ist und trotzdem hat die ÖVP die Absolute gehalten." Pröll sei es gelungen, über Parteigrenzen hinweg Wähler anzusprechen. "Die Freiheitlichen wurden auf ihre Stammwähler reduziert und liegen Kopf an Kopf mit den Grünen, die auch einen kleinen Erfolg verbuchen konnten. In diesem kompetitiven Umfeld zuzulegen, war nicht einfach.“ Großer Verlierer seien die Sozialdemokraten. „Die SPÖ muss sich überlegen, ob man nicht inhaltlich und personell einen Neustart macht.“
Für OGM-Chef Wolfgang Bachmayer war die ÖVP-Dominanz in Niederösterreich "nicht überraschend". Auch die Verluste der SPÖ hätten "kein großes Erstaunen" ausgelöst. Dass Stronach nur bei den Freiheitlichen Stimmen abgezogen habe, sei "nicht einmal die halbe Wahrheit: Stronach hat auch der SPÖ Stimmen gekostet", meinte Bachmayer. Das Team Stronach sei durch sein Abschneiden in Niederösterreich legitimiert worden. Und die Grünen dürfen sich - wie erwartet - über ein kleines Plus in Niederösterreich freuen.
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Erwin Pröll.
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Erwin Pröll feiert mit seiner Frau Elisabeth.
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Erwin Pröll feiert mit seiner Frau Elisabeth.
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Johanna Mikl-Leitner und Erwin Pröll.
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Landeshauptmann Erwin Pröll freuen sich über die Zahlen bei der NÖ-Wahl.
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Erwin Pröll jubelt über das erste Ergebnis.
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Erwin Pröll jubelt über das erste Ergebnis.
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Erwin Pröll jubelt über das erste Ergebnis.
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Erwin Pröll jubelt über das erste Ergebnis.
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Team Stronach Abgeordnete Elisabeth Kaufmann-Bruckberger.
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Ernest Gabmann.
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Elisabeth Kaufmann-Bruckberger.
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Team Stronach NÖ-Landtagslisten-Zweiter Ernest Gabmann.
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Elisabeth Kaufmann-Bruckberger.
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Das Volk jubelt.