Die Gewerkschaft bietet Schmied an, dass die Pädagogen Gehaltseinbußen hinnehmen. Im Gegenzug soll die Ministerin weniger Reformmaßnahmen umsetzen. Diese denkt nicht daran.
In Arbeitsgruppen zur Ausweitung der Unterrichtsverpflichtung haben die Lehrergewerkschafter klargemacht, unter welchen Umständen für sie noch eine Einigung mit SPÖ-Unterrichtsministerin Claudia Schmied möglich ist. Die Lehrer-Vertreter schlagen verschiedene Altersteilzeitmodelle kombiniert mit Vorschlägen zur Effizienzsteigerung im Unterricht vor, die laut oberstem Pflichtschullehrer-Gewerkschafter Walter Riegler von den Vertretern des Ministeriums "ganz gut aufgenommen" wurden.
Weniger Reformmaßnahmen
Da diese Maßnahmen aber weniger als
den von Schmied angegebenen Budgetbedarf von 525 Mio. Euro Geld bringen
würden, müsse diese - "wie andere Minister auch" -
aufgrund der "schwierigen Zeiten" auf einige Maßnahmen vorerst
verzichten. Schmied müsse endlich ihren "Geldbedarf
herunterschrauben".
Weniger Geld für Lehrer
In einer der Arbeitsgruppen, in der
auch Vertreter aus dem Finanzministerium und dem Bundeskanzleramt als "Zuhörer"
geladen waren, haben die Lehrer-Vertreter verschiedene Modelle freiwilliger
Altersteilzeit vorgestellt: freiwillige Stundenreduktion älterer Lehrer bei
Gehaltseinbußen, aber ohne Auswirkungen auf den Pensionsanspruch bzw. die
Möglichkeit, dass ältere Lehrer Überstunden künftig nicht mehr ausbezahlt
bekommen, sondern diese für spätere Altersteilzeit "ansparen".
Rechnung bis Dienstag
Bis zur nächsten Gesprächsrunde zwischen
Schmied und den Lehrer-Vertretern kommenden Dienstag soll durchgerechnet
werden, wie viel diese Maßnahmen bringen könnten. Die von der
Lehrergewerkschaft vorgeschlagene "innere Unterrichtsreform" würde
laut Riegler den Unterricht deutlich effektiver machen und die dafür nötigen
Maßnahmen (Entbürokratisierung der Schulstruktur etc.) nicht viel kosten. "Geld
kommt mit dieser Maßnahme nicht herein, aber wenn es der Ministerin um
Unterrichtsverbesserungen geht, kann man mit unseren zwei Maßnahmen schon
viel bewegen."
Schmied lehnt Paket ab
Das Paket der Lehrer-Gewerkschaft löst im
Unterrichtsministerium empörte Reaktionen aus. Die Bildungsreform wurde im
Nationalrat beschlossen und könne daher nicht gestoppt werden, heißt es aus
dem Büro Schmied. Man hält auch fest, dass "die Gewerkschaft keine
Bildungspoltik" mache.