Politexperte Thomas Hofer über die Wahl.
ÖSTERREICH: Wie sehr spielt die US-Wahl in unseren Hofburgwahlkampf hinein?
Thomas Hofer: Indirekt können beide den Wahlsieg Donald Trumps nutzen. Hofer kann damit zusätzlich mobilisieren. Das soll seinen Anhänger zeigen, dass „die Sensation“ auch bei uns möglich ist und der große Triumph am Wahlabend wartet, wenn man hingeht. Übertreiben darf er das in der Öffentlichkeit nicht. Van der Bellen auf der anderen Seite kann nach dem Brexit nun noch mehr mit der Angst operieren und sagen: „Wer nicht hingeht und Hofer verhindert, ist selber schuld.“
ÖSTERREICH: Hat sich Hofer Trumps Wahlkampfstil – Angriffe auf Medien, Familie im Rampenlicht – abgeschaut?
Hofer: Wenn überhaupt, hat sich Trump die FPÖ-Masche abgeschaut. Die macht das seit 30 Jahren: vor Wahlmanipulationen und Islam warnen, Abstiegsängste adressieren. Da taugen Medien natürlich als Feindbild, denn sie werden von Hofer-Wählern als Verteidiger des Establishments wahrgenommen.
ÖSTERREICH: Und was sagen Sie zum Wahlkampf mit den Ehefrauen?
Hofer: Ich sehe das kritisch, doch die Wahlkampfzone wird dahin gehend ausgeweitet. Der Grund ist klar: Man will sich damit als „einer von euch“ inszenieren.(fis)