FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat die Diskussion um Claudia Haider losgetreten. Im ÖSTERREICH-Interview verteidigt er seine Linie.
ÖSTERREICH: Das BZÖ spricht von Ihren Polit-Avancen gegenüber Claudia
Haider von Pietätlosigkeit. Werden Sie sich entschuldigen?
Heinz-Christian
Strache: Das BZÖ müsste sich bei Claudia Haider dafür entschuldigen, dass es
das Andenken Jörg Haiders gegen die unerträglichen Sudelberichte in den
Medien nicht offensiv verteidigt. Jene, die Jörg Haider politisch alles
verdanken, lassen in dieser schwierigen Zeit seine Witwe allein im Regen
stehen. Das ist pietätlos.
Haben Sie mit Claudia Haider bereits Gespräche über eine politische
Zusammenarbeit geführt?
Mir geht es darum, dass ihre
Persönlichkeit dem politischen Leben Kärntens erhalten bleibt. Sie hat ein
großes Herz und eine enorme positive Kraft, die von Anfang an maßgeblich zur
erfolgreichen Politik eines Jörg Haider beigetragen hat. Ich werde das
Gespräch mit ihr suchen, weil es schade wäre, wenn diese Quelle der
Menschlichkeit für das öffentliche Kärnten verloren ginge.
Wie verändert der Tod Jörg Haiders die Ausgangslage für die kommende
Wahl am 1. März 2009?
Es ist in Kärnten eine Art
politisches Vakuum entstanden. Jenen, die sich selbst vom ersten Tag an als
politische Erben ausgerufen haben, fehlt von der Persönlichkeit und der
visionären Kraft her genauso das Zeug, Jörg Haider nachzufolgen, wie es SPÖ
und ÖVP fehlt. Unser FPÖ-Spitzenkandidat ist Garant dafür, den Kärntner
Erfolgskurs in Zukunft fortzusetzen.
Die FPÖ liegt in Kärnten bei 2%, kommt damit nicht einmal in den
Landtag. Trotzdem präsentieren Sie am Montag einen
Landeshauptmann-Kandidaten?
Diese Umfragen sind Lichtjahre von
der Wirklichkeit entfernt. Die FPÖ ist in Kärnten für ein Ergebnis um die
15% gut und könnte damit dritte Kraft werden.
Wie steht die FPÖ in der in Kärnten so heiklen Ortstafelfrage?
Mit uns gibt es keine zusätzlichen zweisprachigen Tafeln. Eine starke FPÖ
garantiert, dass der Plan von SPÖ, ÖVP und Grünen, nach der Wahl die
Bevölkerung mit neuen Tafeln zu überrumpeln, nicht aufgeht.
Warum der mangelnde Respekt vor unserem Höchstgericht?
Das ist keine Frage des Respekts, sondern eine Frage der Zuständigkeit. Das
Höchstgericht hat mit diesem Erkenntnis seine Kompetenz überschritten. Es
ist kein Gesetzgeber.