Hoffnung auf Fußfessel

Westenthaler: Aufschub oder Gefängnis?

14.04.2018

Ex-BZÖ-Chef Westenthaler ist aufs Gefängnis vorbereitet. Am liebsten mit Fußfessel.     

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© TZOe Hopferwieser
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Die Entscheidung naht. Die Aufforderung zum Haftantritt hat Peter Westenthaler bereits zugestellt bekommen. In spätestens zwei Wochen müsste der wegen Betrugs Verurteilte für acht Monate ins Gefängnis.

Anfang der Woche will sich Westenthaler entscheiden, ob er sich tatsächlich gleich in der Justizanstalt Wien-Simmering meldet oder doch noch um Aufschub ansucht. Bis zu einem Jahr wäre möglich.

Offizielle Erklärung: Er müsse mit Boss Ronnie Seunig, für den er das Magazin alles roger leitet, abklären, ob er so rasch abkömmlich sei (siehe Interview).

Mit ein Grund ist aber, dass Westenthaler noch immer hofft, gleich zu Beginn seiner Strafe die Fußfessel bewilligt zu bekommen und nicht erst nach vier Monaten.


"Montag oder Dienstag fällt die Entscheidung"

ÖSTERREICH: Wovon hängt Ihre Entscheidung ab, ob Sie Aufschub beantragen oder die Haft sofort antreten?

Peter Westenthaler: Von meinem Arbeitgeber Ronnie Seunig, mit dem ich mich morgen zusammensetze und kläre, ob mein Ausfall so schnell zu kompensieren ist. Ich bin als Verlagsleiter schließlich in einer führenden Position und da ist eine Menge zu organisieren. Außerdem habe ich noch meine Mutter zu betreuen, die sich den Fuß gebrochen und eine Wohnung im vierten Stock hat. Alles nicht so einfach. Aber ich würde sicher nicht den gesetzlich möglichen Rahmen von einem Jahr ausschöpfen, sondern höchstens drei, vier Monate.

ÖSTERREICH: Und dann hoffen Sie noch auf die Generalprokuratur und die Aufhebung des Fußfesselverbots?

Westenthaler: Ja, diese Entscheidung müsste bald fallen, den Antrag haben wir vor drei Wochen eingebracht. Ich hoffe sehr, dass dieses Fußfesselverbot als rechtswidrig erkannt wird. Dieser Meinung bin ja nicht nur ich, sondern mittlerweile mindestens 2.000 Menschen, die meine Online-Petition unterschrieben haben.

ÖSTERREICH: Werden Sie in der Haft weiterarbeiten? Steht Ihr Arbeitgeber, Ronnie Seunig, bedingungslos hinter Ihnen?

Westenthaler: Ja, er hat mir den Job während und nach der Haft garantiert, weil er zufrieden mit mir ist, wie ich das Magazin führe. Eine aufrechte Anstellung ist ja für die Bewilligung einer Fußfessel Bedingung. Ich möchte natürlich so früh wie möglich weiterarbeiten. Bekomme ich doch noch die Fußfessel, wäre das bereits von Tag eins meiner Haft möglich.

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