Schweitzer schwieg

Westenthaler: Zeugen-Eklat bei Prozess

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Der erste Ex-Politiker im Fall Westenthaler durfte gar nicht erst aussagen.

Es war ein kurzes Vergnügen. Mit Karl Schweitzer hätte am Dienstag der erste Ex-Politiker im Westenthaler-Prozess aussagen sollen. Doch noch bevor dem ehemaligen Sport-Staatssekretär (BZÖ) die erste Frage gestellt wurde, schickte ihn Richter Wolfgang Etl nach zehn Minuten wieder nach Hause. Der Grund: Schweitzer hatte vergessen, sich als ehemaliger Beamter von seiner Amtsverschwiegenheit entbinden zu lassen. „Das tut mir sehr leid, das habe ich bis heute nicht gewusst“, entschuldigte sich Schweitzer.

Schweitzer: Neuer Termin gemeinsam mit Schüssel
Vertagt. Der verdutzte Ex-Politiker („Ist das etwa Allgemeinwissen?“) saß einem verständnislosen Richter gegenüber. Der befand: „Na dann hat das heute wenig Sinn. Machen wir uns einen neuen Termin aus.“

Schweitzer soll nun voraussichtlich am 13. November aussagen – am selben Tag ist auch Ex-VP-Bundeskanzler Wolfgang Schüssel als Zeuge geladen. Schweitzer war damals zuständig für die Förderungsmillion an den ÖFB, die Westenthaler gegen den Widmungszweck verwendet haben soll – es gilt die Unschuldsvermutung.

Schweitzers kurzer Auftritt:
Richter: Haben Sie sich vom Bundeskanzleramt von der Amtsverschwiegenheit entbinden lassen?
Karl Schweitzer: Nein.
Richter: Nicht?
Schweitzer: Nein.
Richter: Haben Sie sich nicht drum gekümmert?
Schweitzer: Nein. Hätte da ich mich drum kümmern müssen?
Richter: Ja. Als Beamter unterliegen Sie der Amtsverschwiegenheit.
Schweitzer: Das wusste ich nicht.

(fis)
 

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