Neu
Wettlauf um Töchter-Hymne
14.07.2011
Opernstar im Duell mit Pop-Duo - Hymnen-Streit auf „Facebook“.
Kammersängerin Ildiko Raimondi nimmt heute in einem Tonstudio in Wien-Landstraße mehrere Versionen der neuen Töchter
Söhne-Bundeshymne auf: „Damit wir uns die neuen Textpassagen besser vorstellen können“, erklärt Maria Rauch-Kallat (ÖVP), Ex-Frauenministerin und Initiatorin der Hymnenänderung.
Gleichzeitig steigt auch Ex-Song-Contest-Teilnehmer Eric Papilaya im Studio „Room 36“ in St. Marx in den Hymnen-Wettlauf ein: „Gemeinsam mit einer bekannten österreichischen Sängerin“, sagt Musik-Manager Günter Ungar zu ÖSTERREICH, „werden wir unsere Version aufnehmen und dann dem Büro Rauch-Kallat präsentieren.“
Musikalisch arrangieren wird die Papilaya-Version übrigens Dieter Kolbeck, Bandleader von Rainhard Fendrich: „Anzunehmen, dass die Hymne dadurch einen ‚I am from Austria‘-Touch kriegen wird“, meint der Manager.
Während musikalisch alles geklärt zu sein scheint, geht die Diskussion um die Hymnenänderung fast skurril weiter: ÖVP, SPÖ, Grüne und (größtenteils auch) das BZÖ haben sich über den Vorstoß zur Änderung erfreut gezeigt. Die FPÖ lehnt die Töchter-Hymne, die im September im Parlament beschlossen werden soll, entschieden ab: „Dieses Thema dokumentiert den Zustand der heimischen Demokratie“, donnerte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky. Auf Facebook bildete sich spontan eine Gruppe gegen die Hymnenänderung – bereits 1.000 Unterstützer.
Und auch ÖVP-intern gibt es Gegenstimmen, die lauteste kommt von Wissenschaftsminister Töchter(le), der sich (ob seines Namens) ursprünglich „für befangen“ erklärt hat. Nun sagte Töchterle: „Niemand hat das Recht, in einen poetischen Text einzugreifen. Das ist, wie wenn man eine Skulptur umbaut.“