Das sagt ÖSTERREICH

Wie Kickl jetzt Türkis-Wähler verführen will

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Das sagt ÖSTERREICH – ein Kommentar von Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel.

Nostalgie.  Es – das blaue Parteiprogramm – liest sich wie der Versuch die „gute, alte Welt“ der 1950er oder 60er  – minus 1968 – wieder zu reaktivieren. Die Kinder in der Schule sollen wieder mit Papier und Bleistift statt mit Tablets oder sonstigen modernen Zeugs schreiben. Die Familien – bitte nur die Autochtonen meint die FPÖ – sollen möglichst viele Kinder kriegen und die Frauen dafür auch mit mehr Pensionszeiten belohnt werden. Die Ausländer sollen draußen bleiben und überhaupt soll es ein bisschen wie ein Sommer wie damals werden. Nostalgie – das ist das Stilmittel aller Populisten, egal ob von Rechts oder Links. So weit, so absehbar.

Lockrufe. Die 116 Seiten Kickl-Wahlprogramm sind aber noch mehr: Sie sind ein ganz konkretes Flirt-Angebot an einstige Wähler von Sebastian Kurz. Diese Türkis-Wähler – einst stimmten sie für Jörg Haiders BZÖ oder Team Stronach – sollen durch die Schwerpunkte auf „Nein zu Millionärssteuern“, betonte Wirtschaftsfreundlichkeit und auch konservative Familienpolitik – verführt werden doch Blau und Kickl zu wählen. Nur mit diesen – von der einstigen türkisen Braut Kurz Enttäuschten – kann Kickl schließlich Nummer eins werden. Ob sie seinen Lockrufen erliegen werden?

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