Nach der Nazi-Liederbuch-Affäre legt Landbauer alle politischen Funktionen zurück.
Udo Landbauer, FPÖ-Spitzenkandidat in Niederösterreich, zieht nun doch Konsequenzen aus der Naziliedaffäre seiner bisherigen Burschenschaft Germania. Der 31-Jährige hat sich gestern aus allen politischen Funktionen zurückgezogen und seine FPÖ-Mitgliedschaft ruhend gestellt.
Für FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist das durchaus ein Erfolg. Nachdem VP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner erklärt hatte, dass sie Landbauer nicht als Landesrat akzeptieren würde, hätte Landbauer, so wollte es zumindest die niederösterreichische FPÖ, zunächst gestern als Klubobmann bestellt werden sollen. Strache soll im Hintergrund die Fäden gezogen haben, damit Landbauer „nur“ einfacher Landtagsabgeordneter werden solle.
Strache wollte Landbauer nicht als Klubchef
Die Aufregung um das „Vergasungslied“ der Germania, das Holocaustopfer verhöhnt, ebbte schließlich nicht ab. Neben Bundespräsident Alexander Van der Bellen und den Oppositionsparteien forderten auch Wissenschafter und Künstler Landbauers Rücktritt. VP-Kanzler Sebastian Kurz drängte die FPÖ zudem, Schritte zu prüfen, ob man die Germania auflösen könne.
Druck. Gestern Vormittag informierte Landbauer dann seine niederösterreichischen Parteikollegen, dass er den „Druck“ nicht mehr aushalte und daher völlig aus der Politik ausscheide. Statt ihm wird nun Gottfried Waldhäusl FPÖ-Landesrat in Niederösterreich.