Nach VdB-Sieg

Wien: Rot-Grün freut sich über Wahl-Ausgang

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Häupl: Republik wurde "mehr oder weniger neu aufgestellt".

Die Spitzenvertreter der rot-grünen Wiener Stadtregierung, Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) und Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne), freuen sich über den Triumph von Alexander Van der Bellen. Er habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass er diesen für den geeigneteren der beiden Stichwahl-Kandidaten halte, sagte Häupl im APA-Gespräch.

Warnung vor politischen Schlussfolgerungen
Dass der grüne Professor in Wien besonders gut abgeschnitten hat, wollte der Bürgermeister aber nicht unbedingt als Bestätigung für die Arbeit von Rot-Grün sehen: "Das würde ich für kühn halten." Ohnehin warnte er vor allzu weitgehenden politischen Schlussfolgerungen: "Bei weitem sind nicht alle Hofer-Stimmen FPÖ-Stimmen, so wie nicht alle Van-der-Bellen-Stimmen grüne Stimmen waren. Sondern da sind zwei Persönlichkeiten zur Wahl gestanden."

Laut Häupl hat der Urnengang sehr wohl Unterschiede verdeutlicht, wobei er versicherte: "Der Begriff Spaltung erscheint mir etwas zu hart." Er habe aber den Eindruck, dass es erhebliche Differenzen zwischen dem Zugang in der Stadt und auf dem Land gebe, zwischen Mann und Frau sowie zwischen jenen, die über ein höheres Einkommen verfügen und jenen, die nicht genau wissen, wie sie den Monat mit ihrem Einkommen auskommen sollten.

Aufgaben
Dies seien Punkte, auf die man in "höherem Ausmaß" hinweisen müsse - was nicht zuletzt die Aufgabe der neu zusammengesetzten Bundesregierung sei. Man müsse etwa klarmachen, dass man für ein modernes Schulsystem eintrete. Die Voraussetzungen für Veränderungen seien jedoch günstig, befand Häupl: "Wir haben einen neuen Bundespräsidenten, wir haben einen neuen Regierungschef, die Republik ist mehr oder weniger neu aufgestellt."

Vassilakou "überglücklich"
Die Vertreterin der Grünen in der Wiener Landesregierung, Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou, machte im APA-Gespräch keinen Hehl aus ihrer Begeisterung: "Ich bin überglücklich und dankbar." Sie schwärmte von einem "unglaublichen Erfolg" - nach einer "noch nie da gewesenen Aufholjagd". Dies alles wäre nicht möglich gewesen, wenn nicht tausende Menschen in Wien für Alexander Van der Bellen gelaufen wären, zeigte sie sich überzeugt.

Das Wahlergebnis ist laut Vassilakou auch als Signal an die gesamte Politik zu verstehen: "Es wird von der Bevölkerung erwartet, dass wir Probleme anpacken und lösen." Die Blockade der vergangenen Jahre müsse ein Ende nehmen. Dass das Land gespalten ist, glaubt die grüne Rathaus-Politikerin nicht. Norbert Hofer habe viele Proteststimmen für sich lukrieren können. Sie zeigte sich zuversichtlich, dass Alexander Van der Bellen angesichts seiner "besonnen Persönlichkeit" hier Brücken bauen könne.

Video zum Thema: Van der Bellen wird nächster Bundespräsident
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