Bekleidung der Grün-Politikerin und TV-Kameraausrüstung beschädigt.
Nach der homophoben Attacke auf die Grün-Politikerin Ulrike Lunacek
während der Wiener Regenbogenparade
liegt eine Anzeige wegen schwerer Sachbeschädigung vor. Wie die Sprecherin der Wiener Landespolizeidirektion, Barbara Riehs, am Sonntag der APA bestätigte, hatte ein Unbekannter die Grüne Europaabgeordnete am Samstagnachmittag am Opernring mit einer übel riechenden Flüssigkeit besprüht.
Der Vorfall ereignete sich um 15.00 Uhr, als die sich offen zu ihrer Homosexualität bekennende Lunacek einem TV-Produzenten ein Interview gab, der als Sub-Unternehmer für den ORF tätig war. Dabei wurden die Bekleidung der Politikerin, vor allem aber die Kameraausrüstung des TV-Machers in Mitleidenschaft gezogen. In der Anzeige wird von einem Schaden jenseits der 50.000 Euro-Grenze ausgegangen. Das elektronische Equipment der Interviewers soll "ziemlich wertvoll" gewesen sein, sagte Riehs.
"Zunächst habe ich gedacht, das ist Wasser. Dann hab' ich gemerkt, es stinkt. Die ganze Kleidung war voll", schilderte Lunacek die Szene. Umherstehende hätten noch versucht, den Angreifer zu ergreifen und festzuhalten. Der sei jedoch entkommen. "Ich hoffe, dass der Täter ausgeforscht und bestraft wird", so Lunacek, die einst als erste offen lesbische Politikerin in den Nationalrat eingezogen ist.
Der Angreifer war mit einem weißen Polo-Shirt bekleidet, hatte dunkle Haare und laut Polizei "eine eher feste Statur". Lunacek blieb ebenso unverletzt wie der Medienvertreter.