Polizei, Geheimdienste und Experten warnen vor Anschlägen auch in Österreich.
Die heimischen Elite-Cops der Cobra, der Anti-Terror-Einheit Österreichs, warnen bereits seit Längerem. Auch der Verfassungsschutz und der Heeresnachrichtendienst sind in Alarmbereitschaft. Österreich – speziell Wien – ist längst im Visier der islamistischen Terrormiliz IS. Speziell zu Ostern.
Experte warnt: Die Terrorgefahr ist groß
Der Terrorexperte Nicolas Stockhammer von der Universität Wien sagt im ÖSTERREICH-Interview: „Österreich ist im letzten Jahr in der Skala der bedrohten Länder aufgestiegen.“ Dass Österreich im Visier von Terroristen sei, liege an der „exponierten Lage, etwa durch die Syrienkonferenzen, die in Wien stattgefunden haben, sowie am Sitz mehrerer internationaler Organisationen, wie etwa der UNO“. Zudem, führt Stockhammer aus, habe Österreich, gemessen an der Bevölkerungszahl, ein „sehr großes Jihadisten-Milieu und eine sich sehr stark radikalisierende Jugendszene“. Ein explosiver Mix.
Hotspot Wien: 1.000 ISIS-Fans in Österreich
Ein US-Geheimdienstmann meint, dass es in Österreich rund 1.000 klare IS-Anhänger geben würde. 300 Personen aus Österreich haben sich zudem schon den Terroristen in Syrien und im Irak angeschlossen. 80 davon sind wieder aus den Kriegsgebieten zurückgekehrt. Von ihnen geht eine besondere Gefahr aus.
Das weiß auch Innenministerin Johanna Mikl-Leitner, die die Bewachung dieser extrem gefährlichen „Gotteskrieger“ ausweiten will. Auf Hochtouren wird auch nach möglichen Helfern des französischen Terrorkopfs Salah Abdeslam in Österreich gesucht. Der derzeit in Brüssel inhaftierte Jihadist war gemeinsam mit zwei späteren Attentätern im Oktober in Österreich.
Isabelle Daniel
Zerstörte Glaswand am Flughafen Rauch über dem Brüsseler Flughafen Heruntergefallene Fassaden im Terminal-Gebäude Menschen rennen aus dem Terminal-Gebäude Polizisten patrouillieren Chaotische Zustände im Terminal nach der Explosion Verletzter Betroffene rufen ihre Angehörigen an Verletzte warten auf Versorgung © Reuters Menschen verlassen das Flughafen-Gelände Traumatisierte Fluggäste Sogar auf der Autobahn irren Passagiere umher © Reuters Das Ausmaß der Explosion wird deutlich © Reuters Feuwehrleute untersuchen das Gebäude Feuerwehrmänner im Einsatz Auch die Metro in Brüssel wurde angegriffen Fassungslosigkeit bei diesen jungen Menschen © Reuters Straßensperrung Flughafen-Mitarbeiter sind bestürzt Flughafen-Mitarbeiterinnen © Reuters Die Rettung transportiert Verletzte weg. Ein Fluggast wird versorgt Passagiere auf dem Flughafen-Gelände © Reuters Verletzte vor der Metro © Reuters Rauch kommt aus der Metro raus © Reuters Etwa 10 Tote im EU-Viertel Verletzte im EU-Viertel werden versorgt Ein Mann wird notversorgt Ein mitgenommen wirkender Mann wird weg transportiert Betroffene suchen nach Trost
Terror-Experte: »Anschlagsgefahr ist gestiegen«
ÖSTERREICH: Sie sehen Österreich als sekundäres Terrorziel. Was heißt das konkret?
Nicolas Stockhammer: Österreich ist im letzten Jahr in der Skala der bedrohten Länder aufgestiegen. Das hängt einerseits mit dem starken Anwachsen der Jihadistenszene und den Syrienrückkehrern zusammen. Andererseits verzeichnen wir auch eine sich stark radikalisierende Jugendszene, vor allem bei Jugendlichen mit bosnischem und tschetschenischem Hintergrund.
ÖSTERREICH: Ist Wien besonders gefährdet?
Stockhammer: Österreich hat eine exponierte Lage durch die Syrienkonferenzen, die bei uns stattgefunden haben, aber auch, weil Wien Sitz von internationalen Organisationen ist. Wir sind zudem ein sogenanntes weiches Ziel, weil bei uns etwa aus rechtlichen Gründen nicht auf militärische Ressourcen als Schutz zugegriffen wird.
ÖSTERREICH: Von wem geht die größte Gefahr aus?
Stockhammer: Von Syrienrückkehrern, aber auch von „homegrown“ Jihadisten, die auch Einzelattentate verüben könnten.