Häupl und Strache trafen erstmals aufeinander, Häupl in Blitz-Umfrage voran.
Ein harter Schlagabtausch zwischen Michael Häupl und FPÖ-Chef HC Strache ist erwartet worden– und es kommt auch so. Eineinhalb Stunden fliegen in den Sophiensälen Montagabend die Fetzen. Knapper Sieger nach Punkten: Michael Häupl.
VIDEO 1: Häupl gegen Strache im TV-Duell
Blitzumfrage
Laut einer OGM-Blitzumfrage (21.50 Uhr) habe Häupl 44 % beim Thema Asyl überzeugt – Strache erreicht hier 42 %. Auch insgesamt hat Häupl die Nase vorne: 31 zu 29 % für den Stadtchef – eine knappe Sache. Noch zur Halbzeit hatte Strache mit 35 zu 33 % gegen Häupl geführt. Polit-Experte Thomas Hofer sah indes Strache als „Sieger, weil alle ihn attackierten“.
VIDEO 2: Häupl gegen Strache im TV-Duell
Schlagabtausch
Nach einer Runde der Kleinparteien der erste Schlagabtausch der beiden. Strache greift an: „Alle sind gegen die FPÖ. Nur wenn man uns wählt, verändert sich etwas.“ Strache nennt Häupl „charakterlos“ – weil der ihm in ÖSTERREICH „Seelenlosigkeit“ in der Flüchtlingsfrage vorgeworfen hat.
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Flüchtlinge als Thema
Häupl zückt ein Foto, auf dem FPÖler gegen Asylwerber demonstrieren: „Sagen Sie zu mir nicht, dass ich charakterlos bin!“ Die meisten würden nach Deutschland weiterfahren – was Strache dann lautstark bezweifelt. Bei Integration zeigt Häupl auch Härte, zählt auf, „was gar nicht geht“: Zwangsehen etwa.
Umfrage zum TV-Duell
Umfrage Bachmayer, 500 telefonisch Befragte, erhoben während der TV-Debatte
Nächste Runde
Strache will keine Rezepte zur besseren Integration nennen – stattdessen zeigt er ein Foto mit türkischen Fahnen beim 1.-Mai-Aufmarsch. Auch die angeblich wegen ihres christlichen Glaubens gekündigte Kindergärtnerin muss herhalten: „Jetzt sollten Sie sich schämen“, kontert Häupl.
Die Kleinen mühen sich redlich
Maria Vassilakou greift den FP-Chef an – kann aber dann mit Verkehrsthemen (365€-Netzkarte für Umland-Pendler) punkten, schneidet im Endergebnis gut ab. ÖVP-Chef Juraczka versucht den Mittelweg „mit Vernunft“ – und bringt Wirtschaftsthemen. Neos-Kandidatin Beate Meinl-Reisinger wird beim Thema Werbung emotional.
Analyse von Polit-Experte Thomas Hofer
ÖSTERREICH: Wer geht als Sieger aus dieser Runde?
Thomas Hofer: Strache war Sieger, weil er von allen attackiert wurde und so zur zentralen Figur wurde. Alle anderen definierten sich darüber, wie weit sie sich von der FPÖ entfernten. Dass er sich lange handzahm gab, war Strategie, um keine zusätzlichen Wähler zu verprellen.
ÖSTERREICH: Konnten die Parteien gestern noch Wähler dazugewinnen?
Hofer: Kaum, die meisten Wähler gingen mit einer Tendenz in die Debatte.
ÖSTERREICH: Wer konnte mit dem Thema Asyl mobilisieren?
Hofer: Weil sich sehr lange alles auf das Thema Zuwanderung konzentrierte, konnte Strache seine Botschaften absetzen. Die ÖVP ging mit ihrer Zwischen-Positionierung eher unter. Die anderen waren sich in der Strache-Ablehnung einig, was aber eben den Schönheitsfehler hat, dass sie so um denselben WählerPool streiten. Einfacher hatte es da also Strache, die Unzufriedenen anzusprechen.
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