ÖSTERREICH-Interview

ÖVP-Bürgermeister: "Ich war im Wahlwahn"

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ÖVP-Bürgermeister gesteht Wahlbetrug. Hier das ÖSTERREICH-Interview.

ÖSTERREICH: In Ihrer Gemeinde wurde bei der Landtagswahl im Mai manipuliert, waren Sie der Fälscher?

Heissenberger: Natürlich habe ich das gemacht, natürlich. Es geht in meinem Fall um 12 Wahlkarten und nicht um 13, wie jetzt behauptet wird.

ÖSTERREICH: Was hat Sie da geritten?

Heissenberger: Geritten, was soll mich da geritten haben? Ich kann es mir auch nicht erklären, was da los war. Entweder ein Blackout, ein völliger Aussetzer, oder ich bin wohl im Wahlwahn gewesen, ein Fieberschub. Ich weiß es nicht mehr, warum ich das gemacht hab’.

ÖSTEREICH: Was sagen jetzt Ihre Parteifreunde?

Heissenberger: Mit dem Parteichef selbst habe ich noch nicht gesprochen. Er hat mich auch noch nicht angerufen. Ich kann auch noch nicht sagen, wie ich reagieren werde.

ÖSTERREICH: Sie wollen nicht zurücktreten?

Heissenberger: Das kann ich jetzt noch nicht sagen, viel hängt von der Reaktion der Bürgerinnen und Bürger ab. Eine schwierige Situation für mich – belastend und unangenehm. Ein schwerer Fehler, aber ich stehe dazu.

ÖSTERREICH: Kein Rücktritt, obwohl Sie gerade einen Betrug gestanden haben?

Heissenberger: Amtsmissbrauch wird mir vorgeworfen, nicht Betrug.

Österreich: Und trotzdem wollen Sie nicht gehen?

Heissenberger: Auch der Bürgermeister von Oberwart ist angeklagt, trotzdem ist er noch im Amt.

Österreich: Haben Sie nie daran gedacht, dass Ihre Aktion auffliegen könnte?

Heissenberger: Nein – wo kein Kläger, da kein Richter, heißt es im Volksmund. Es war auch nie eine gezielte Aktion, ich wollte niemandem schaden, rechnete auch nicht damit, dass das nochmals kontrolliert wird.

Österreich: Haben das andere Bürgermeister auch gemacht?

Heissenberger: Das kann ich nicht sagen.

Österreich: Sie haben die ÖVP angekreuzt?

Heissenberger: Davon kann man ausgehen, ich bin ÖVP-Bürgermeister.

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