"Poll of the Polls" um 17 Uhr lag komplett daneben. Aufregung in sozialen Netzwerken.
Der ORF hat mit einer um 17:00 Uhr veröffentlichten Umfrage zum Ergebnis der Wien-Wahl deutlich neben den später publizierten Hochrechnungen gelegen und damit für Aufregung in den sozialen Netzwerken gesorgt. Der Umfrage von SORA zufolge lagen SPÖ und FPÖ Kopf an Kopf, das Rennen um den ersten Platz war noch nicht entschieden. Bis kurz nach 18:00 Uhr dauerte das Zittern, dann durfte Michael Häupl aufatmen: Denn in der ersten Hochrechnung lag die SPÖ dann 9 Prozent vor der FPÖ.
ORF-Zuseher stellten den Sinn der ersten Nachwahl-Umfrage angesichts der deutlichen Diskrepanz zum Endergebnis in Frage.
In die "Poll of the Polls" genannte SORA-Umfrage flossen ausgewählte Umfragen der letzten Wochen sowie eine eigene SORA-Erhebung unter 2.000 Befragten (zwischen Mittwoch und dem Wahlsonntag) ein. Laut dieser Berechnung wären auf die SPÖ zwischen 34,5 und 37,5 Prozent entfallen, für die FPÖ wurden 33 bis 36 Prozent erwartet. Diese Umfrage lag aber komplett daneben.
Meinungsforscher verteidigen sich
Keine Niederlage ihrer Zunft wollen hingegen Meinungsforscher erkennen. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer verweist auf eigene Umfragen, die ohnehin nie einen so knappen Ausgang angezeigt hätten. Peter Hajek sieht das Ergebnis an der "Grenze der Schwankungsbreiten".
FPÖ überschätzt
Es sei aber mittlerweile jedes Resultat "wahnsinnig schwer einzuschätzen", meinte Hajek zur APA. Was bei einer Wahl gegolten habe, gelte bei der nächsten nicht mehr. Dieser Urnengang habe auch eine Besonderheit zu Tage gebracht: Erstmals sei die FPÖ überschätzt worden. "Das ist überhaupt noch nie passiert."
>>> Das Ergebnis der Wien-Wahl im Detail
Nutzer auf Facebook zeigten sich amüsiert bis ungehalten über das ORF-Debakel bei der ersten Umfrage: