Mit zwei Gutachten
Strache zeigt seinen Drogentest
07.10.2010
"Ich bin niemals mit Drogen in Kontakt gekommen", so der FPÖ-Chef.
FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache hat sich am Donnerstag veranlasst
gesehen, Gerüchte über seinen angeblichen Drogenkonsum zurückzuweisen. "Ich
bin niemals in meinem Leben mit Drogen in Kontakt gekommen", beteuerte er.
"Ich bin sauber." In einer Pressekonferenz legte er zwei negative
Testergebnisse vom Mai und September vor. Der SPÖ warf er "Dirty
Campaigning" vor, auch an den jüngsten Vorwürfen unerlaubter Nebeneinkünfte
sei nichts wahr.
Untersuchung im
Labor
Er habe sich am 17. Mai und am 29. September 2010
vor Zeugen und einem Notar vom Wiener Polizeichefarzt Reinhard Reinhard Fous
Haare vom Hinterkopf entnehmen lassen, die dann in einem Labor untersucht
worden seien. Neben den Haarwurzeln wurde auch der "frisch abgegebene
körperwarme Harn" (Zitat aus dem Gutachten, Anm.) analysiert, um sowohl
kurz- als auch langfristig einen Drogenkonsum zu überprüfen. Dadurch sei
zumindest ein dreiviertel Jahr zurück belegt, dass er keinerlei verbotene
Substanzen, weder Cannabis, noch Kokain oder diverse Partydrogen, zu sich
genommen habe.
Mit 16 Cannabis "gepafft"
FPÖ-Obmann Heinz-Christian
Strache hat am Donnerstag behauptet, niemals in seinem Leben mit Drogen in
Kontakt gekommen zu sein. Ein Blick ins Archiv zeigt jedoch, dass das nicht
ganz stimmen kann. Im September 2008 hatte er in einer ORF-Sendung
eingestanden, einmal Cannabis "gepafft", aber nicht inhaliert zu
haben.
"Ich habe einmal probiert, ja", sagte er
damals vor der Nationalratswahl 2008: "Das war damals ein Zug aus einer, von
einer Cannabis-Zigarette". Dies sei als 16-Jähriger passiert, die
Gruppendynamik habe ihn damals unter Druck gesetzt, präzisierte er später
gegenüber der Tageszeitung "Österreich".
Reaktion auf SPÖ-Comic
Anlass für die
Klarstellung war das am Mittwoch veröffentlichte SPÖ-Wahlkampfcomic, in dem
ein an Strache gemahnender Android per "Pulverschnee-Generator" in Gang
gesetzt wird. Er habe mit solchen Vorwürfen gerechnet und vorsorglich die
Tests machen lassen, so der FP-Chef. Bereits in der Vergangenheit hatte sich
Strache gegen Drogenvorwürfe gewehrt, etwa 2002 mit einem - ebenfalls
negativen - Schamhaartest.
Kritik auch an
"News"
Der SPÖ warf er eine "gezielte Lügen- und
Schmutzkübelkampagne" vor, wogegen die FPÖ einen "harten, aber fairen
Wahlkampf" geführt habe. Eine "Absurdität und absolute Lügengeschichte" sei
auch die Geschichte im Magazin "News", wonach er mit Nebeneinkünften das
Erwerbsverbot für Klubobleute umgangen habe. Ein Beratungshonorar der
"Bertrams KH" habe er bis Jänner 2005 bezogen, Klubobmann im Wiener Rathaus
sei er aber erst im November geworden. Und seine drei Uhren habe er
geschenkt bekommen und nicht gekauft.
Unterstützung erhielt
Strache von FP-Generalsekretär Harald Vilimsky, der im SP-Wahlkampf die
Handschrift von US-Berater Stanley Greenberg zu erkennen glaubt. Sein
Kollege Herbert Kickl schoss sich auf das Comic ("ungustiöses Machwerk") und
den dafür Verantwortlichen SPÖ-Jugendkoordinator Peko Baxant ein. Dieser sei
möglicherweise "nicht ganz dicht im Oberstübchen" und sollte einer
psychiatrischen Begutachtung unterzogen werden.