Faber war nicht einverstanden, dass der Dom Teil der Inszenierung war.
Dompfarrer Toni Faber distanziert sich von der FPÖ-Show zum Wahlkampf-Abschluss direkt vor einem blau ausgeleuchteten Stephansdom. "Ich war überrascht, dass es so genutzt wurde", sagte er am Freitag, damit sei er "absolut nicht einverstanden" gewesen. Dass FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache vor 1.500 Anhängern vor dem Hintergrund des Domes gesprochen habe, beruhe auf einem Missverständnis. Um den Schall vom Dom abzuhalten, sei die Bühne so gedreht worden, dass der Steffl den Hintergrund der Inszenierung bildete, um die Heilige Messe nicht zu stören.
"Nicht glücklich"
Faber zeigte sich nicht glücklich über die FPÖ-Abschlusskundgebung am Donnerstag mit dem Stephansdom als Teil der Inszenierung. Sogar das Läuten der Pummerin habe man dabei vom Tonband eingespielt. "Ich habe Heinz-Christian Strache gebeten, den Dom uns zu überlassen", so der Geistliche, der keine Unterstützung bei der "Rettung" des Gotteshauses aus dieser Richtung will. "Ich hoffe, dass am Sonntag die Zeit der konzentrierten Unintelligenz vorbei ist." Während der Veranstaltung wollte der Dompfarrer nicht eingreifen: "Ich habe dem Versuch widerstanden, Don Camillo und Peppone zu spielen."
Trotz der für die Kirche unglücklichen Inszenierung gibt Faber der FPÖ nicht allein die Schuld. Landesparteisekretär Hans-Jörg Jenewein müsse man zugutehalten, dass er bereits lange vor der Abschlusskundgebung seiner Partei telefonisch gefragt habe, ob eine solche Veranstaltung störe. Eigentlich hatte Faber gedacht, man würde dann eine andere Lösung finden. Und genehmigt wurde die Veranstaltung in der von Bezirksvorsteherin Ursula Stenzel (V) erklärten "Respektzone" ohnehin ohne das Zutun der Pfarre.