Bei der ORF-Elefantenrunde im Wiener Rathaus ging es zwar nicht so hoch her wie zwei Tage zuvor auf oe24. Doch gerade Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und FPÖ-Chef Dominik Nepp blieben einander nichts schuldig.
Am Anfang ruhig - zum Ende wurde es hektisch. Vor allem Michael Ludwig und Dominik Nepp gingen Donnerstagabend bei der ORF-Elefantenrunde beherzt aufeinander los. Nepp frohlockte, er habe den Bürgermeister beim Schummeln erwischt, Ludwig konterte, Nepp spreche die Unwahrheit.
oe24 bringt die besten Sager:
Der Talk wurde mit der Frage eröffnet, welcher Spitzenkandidat welche Wiener Institution bzw. Sehenswürdigkeit darstellen wolle. Die Antworten:
- Bettina Emmerling (Neos): Wiener Märkte
- Dominik Nepp (FPÖ): Wiener Heurige
- Judith Pühringer (Grüne): Brunnenmarkt
- Karl Mahrer (ÖVP): Donauturm
- Michael Ludwig: Stephansdom
Dann ging es um das Budgetloch in Wien
Dominik Nepp greift an und kritisiert, dass „den Pensionisten ins Taschel gegriffen wird“. ÖVP-Chef Mahrer kontert: „Nepp verunsichert und sagt den Menschen die Unwahrheit.“ Ludwig pflichtet bei.
Auch in Sachen Mindestsicherung gibt Nepp den Angreifer: „Mit 700 Mio. Euro – Umverteilungen von denen, die nicht arbeiten wollen, zu denen, die etwas leisten.“ Neos-Kandidatin Bettina Emmerling steigt ein: „Wien kann nicht allein die Integrationslast des Landes tragen. Wir brauchen eine Residenzpflicht.“ Dann geht‘s um die Bildung. Ludwig: „In kurzer Zeit sind viele Kinder nach Wien gekommen – eine große Herausforderung für Pädagogen.“
Beim Thema Sicherheit sieht Ludwig die Situation „sehr stabil“, Wien sei eine der sichersten Millionenstädte der Welt. Aber: „Kinder mit vielen Straftaten müssen in Wohngemeinschaften angehalten werden können.“
Wieder kontert Nepp: „Ein Index sagt: In den letzten sieben Jahren auf Platz 78 abgerutscht – seit Ludwig regiert.“
Überhaupt: Wenn die Funken sprühen, dann zwischen Nepp und Ludwig. Beim Klimathema sagt der Bürgermeister, Wien sei Vorreiter beim Klimaschutz und der Geothermie.
Das Thema Deutsch ist für Ludwig „etwas ganz Wichtiges. Das gilt auch für die Auszahlung der Sozialleistungen. Man muss bereit sein, einen Deutschkurs zu besuchen und dass man auch die Integrationsvereinbarung unterschreiben muss. Und wenn man Arbeitsangebote ablehnt, auch sanktioniert wird. Zuerst mit 25, mit 50 Prozent und dann mit 100 Prozent Streichung der Sozialleistungen.“
Koalition ausgeschlossen
Nepp frohlockt: „Ich habe Sie beim Schummeln erwischt“, was Ludwig mit einem Lügenvorwurf kontert. Logischerweise schließt Ludwig eine Koalition mit der FPÖ aus. Mahrer bot sich im Gegenzug für eine „Feuerlöscher-Koalition“ an, während Pühringer vor einer Betonvergangenheit mit ÖVP warnte - ebenso wie vor einem weiteren „Stillstand mit den Neos".