Erdbeben: FPÖ führt bei den 30-50 Jährigen.
Der Sensationserfolg der FPÖ bei der Wiener Wahl verändert die Polit-Landschaft: Ab sofort rittert HC Strache ernsthaft um Platz 1 mit.
Sensation
Der Polit-Erdrutsch bei der Gemeinderatswahl in Wien vom vergangenen Sonntag wirkt sich jetzt auf ganz Österreich aus: Die knapp 27 Prozent der Stimmen, die FP-Chef Heinz-Christian Strache in Wien erreichte, sind auch bundesweit nicht mehr fern: In der ersten Gallup-Umfrage nach der Wien-Wahl kommt die FPÖ bereits auf 25 Prozent. Das sind immerhin bereits drei Prozentpunkte mehr als vor der Wien-Wahl.
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Damit ist Strache in den Umfragen dort wo Jörg Haider 1999 bei der Nationalratswahl war und damit seinen größten Triumph feierte: Die FPÖ ist wieder vor der ÖVP – und diesmal sogar am Sprung zu Platz eins.
Denn die Koalitionsparteien SPÖ und ÖVP verlieren nach ihren Wien-Niederlagen auch bundesweit gewaltig: Die SPÖ stürzt um vier Prozentpunkte auf nunmehr katastrophale 27 Prozent ab, die ÖVP kommt mit minus fünf Prozentpunkten auf desaströse 24 Prozent. Damit würden beide Parteien noch hinter ihrem historisch schlechtestem Ergebnis bei der Nationalratswahl 2008 liegen.
Hausfrauen, Wiener und Mittelschicht wählen FP
Alarmierend für die Regierung, Strache bricht in so gut wie alle Wählergruppen ein – wie eine Analyse der Rohdaten der Umfrage (ohne Hochrechnung der 25 Prozent Nicht-Wähler) zeigt:
- Bei Männern ist Strache mit 21 % klar vor der VP (17 %) und knapp hinter der SP (21 %).
- Bei den Hausfrauen ist Strache mit 22 Prozent bereits klar Erster.
- Besonders frappant: In der Altersgruppe 30 bis 50 Jahre führt die FPÖ mit 21 Prozent vor der VP (19 %) und SP (11 %).
- Platz 1 erreicht Strache just im einst roten Wien mit 27 Prozent, so wie in der Steiermark und in Kärnten mit je 23 Prozent.
Strache will bei Wahl 2013 unbedingt mit regieren
Ab sofort sind in der Polit-Landschaft alle Parameter verändert: Zwei Drittel beurteilen die Stimmung als günstig für die FP – ein Indiz dafür, dass die Umfragen weiter hinaufgehen könnten. Und immerhin schon 36 Prozent wollen, dass Strache mit regiert. Kein Wunder, dass er selbst sagt: "2013 ist die Zeit reif für eine Wende."
Strache: "Leute haben SP-VP-Packelei satt"
ÖSTERREICH: In der aktuellen Gallup-Umfrage liegen Sie bereits vor der VP, nur knapp hinter der SP.
Heinz-Christian STRACHE: Das ist sehr, sehr erfreulich. Das zeigt welche Breite wir bereits haben. Und das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir die Bodenständigkeit bewahren und verantwortungsvoll agieren.
ÖSTERREICH: Wie erklären Sie sich denn diesen Aufstieg aus?
STRACHE: Die rot-schwarze Fehleranalyse ist völlig verfehlt. Die versuchen uns fälschlicherweise auf ein Thema zu reduzieren. Doch die Menschen wissen, dass das eine falsche Darstellung ist. Die Menschen haben die rot-schwarze Packelei und Mauschelei satt.
ÖSTERREICH: Aber Sie stehen doch vor allem für das Thema "Ausländer"?
STRACHE: Eben nicht. Wir haben in der Frage der sozialen Verantwortung und Gerechtigkeit längst die Roten überholt. Und auch bei der Wirtschaftskompetenz, die gerne verschwiegen wird. Die reine rot-schwarze Belastungs- und Steuererhöhungspolitik wird durchschaut.
ÖSTERREICH: Und 2013 wollen Sie nun Erster und Kanzler werden, nicht?
STRACHE: Es ist ein Punkt erreicht, wo die Menschen sich eine Zeitenwende wünschen. Wir haben eine große Breite erreicht und werden versuchen so stark wie möglich zu werden. 2013 wird die Zeit reif für eine echte Wende sein.