Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan konnte sich in der Stichwahl behaupten und sein Amt innehalten. Tausende Austro-Türken, die überwiegend ihn wählten, sorgten am Sonntag für Ausnahmezustand in Wien-Favoriten.
Nach dem Wahlsieg von Recep Tayyip Erdogan versammelten sich Tausende Austro-Türken am und rund um den Reumannplatz, um wild zu feiern. Laut Wiener Polizei kam es bei den spontanen, nicht angemeldeten Kundgebungen ab 20.30 Uhr zu Autokorsos, die massiv den Verkehr blockierten. Auch der Gürtel wurde kurzfristig gestürmt. Durch das Einschreiten der Beamten habe sich die Lage erst gegen 23.30 Uhr wieder beruhigt. Anzeigen gab es laut Polizei auch nach dem "Symbolegesetz", da jubelnde Erdogan-Fans den verbotenen "Wolfsgruß" zeigten.
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FPÖ spricht von "Kalifat"
Während FPÖ und ÖVP tobten (Nepp: "Die Wiener SPÖ und Bürgermeister Ludwig haben Favoriten zu einem Kalifat gemacht" und Mahrer: "Wien hat ein Problem"), hat SPÖ-Bürgermeister Ludwig die Freudenskundgebung nur zurückhaltend kommentiert. Am Rande einer Pressekonferenz nannte er die Feiern Dienstagvormittag "friedlich" und "laut". Es sei auch zu Verwaltungsübertretungen gekommen, denen nachgegangen werde.
Den Ausgang der Wahl wollte Ludwig nicht bewerten. Er würde es sich auch verbitten, wenn andere Länder ein Wahlergebnis in Wien kommentieren.