Heftige Protestes von ÖVP, FPÖ und Grünen gegen geplante Mieterhöhungen.
Wien. Im Gegensatz zu so manch anderer Stadt in Österreich, wo die SPÖ an der Regierung beteiligt ist, wie Traiskirchen oder Graz, setzt die Stadt Wien die anstehende Mieterhöhung bei den Richtwertmieten in der Höhe von 8,6 Prozent im April nicht aus.
Davon sind rund 100.000 Gemeindewohnungen in der Hauptstadt betroffen.
Während die Stadt erklärt, dass man auf eine Mietpreisbremse des Bundes – die ja bekanntlich zuletzt geplatzt ist – warte, da man keine Ungleichheiten schaffen wolle, toben die Oppositionsparteien über diese Bestemm-Haltung.
FPÖ-Chef Nepp kritisiert ›schamloses Abkassieren‹
„Statt im eigenen Bereich endlich eine machbare Mietpreisbremse einzuziehen, schiebt man die Verantwortung lapidar auf den Bund ab und kassiert schamlos bei den Mietern ab“, schimpft etwa FP-Chef Dominik Nepp via Aussendung aus dem fernen Washington.
Scharfe Grün-Kritik. Die Grünen fordern ein „Machtwort“ von Bürgermeister Michael Ludwig. „Wir fordern den Bürgermeister dazu auf, Wiener Wohnen anzuweisen, die Mietpreiserhöhung im Gemeindebau zu deckeln“, so die Grüne Parteivorsitzende Judith Pühringer.
Steinwurf im Glashaus. „Vom Bund eine Mietpreisbremse zu fordern, gleichzeitig aber selbst als größter Vermieter in Wien untätig zu bleiben, gleicht einem Steinwurf im Glashaus“, erklärt der Chef der Wiener ÖVP Karl Mahrer.