Ärger am Arbeitsmarkt

Wiener AMS: Aufregung um Kopftuch-Bann

03.03.2018

Verschleierte Beraterinnen sind in der Arbeitsvermittlung unerwünscht.

Zur Vollversion des Artikels
© TZ ÖSTERREICH (Archiv)
Zur Vollversion des Artikels

Das AMS Wien hat bisher bewusst keine Frauen mit Kopftuch als Beraterinnen aufgenommen, berichtet das profil. „Wir sind generell dagegen, dass im direkten Kundenkontakt Religion oder Weltanschauung offen zur Schau gestellt werden“, sagt Winfried Göschl, der stellvertretende AMS-Wien-Chef. Man wolle „Rollenbilder gerade im Zusammenhang mit der Arbeitssuche nicht tradieren“. Laut AMS Österreich trägt in ganz Österreich keine einzige Mitarbeiterin mit Kundenkontakt Kopftuch. 

Kopftuch verschlechtert Chancen

Göschl sieht das Kopftuch im Arbeitsleben nicht nur in der Beratung als problematisch. „Unsere Erfahrung zeigt klar: Das Kopftuch verringert die Chancen auf dem Arbeitsmarkt deutlich. Das sagen wir Frauen, die wir beraten, auch. So ehrlich müssen wir schon sein.“
 

AMS dementiert

Das AMS dementiert den Bericht am Samstag in einer Aussendung. Man habe gerade in der jüngeren Zeit zumindest drei Frauen aufgenommen, die ein Kopftuch tragen. Allerdings würden keine dieser Beraterinnen das Kopftuch im direkten und persönlichen Kontakt mit Kundinnen und Kunden trägt. Dazu haben sich diese Kolleginnen aus völlig freien Stücken entschieden. "Unsere Haltung ist sehr klar: Es gibt bei uns diesbezüglich weder Verbote noch Anweisungen", stellt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl klar.
Zur Vollversion des Artikels