Eine Resolution der WGKK das dramatische Ausmaß der Finanzmisere: "Rechnen mit Zahlungsunfähigkeit".
Mit einer vom Vorstand der Wiener Gebietskrankenkasse beschlossenen Resolution macht WGKK-Obmann Franz Bittner auf das Finanzdebakel seiner Kasse aufmerksam. Das berichtet die Tageszeitung ÖSTERREICH in ihrer Freitag-Ausgabe. So heißt es in dem Schreiben an die wichtigsten Player im Gesundheitswesen: "Bei unveränderten Finanzströmen muss mit dem Eintritt der Zahlungsunfähigkeit gerechnet werden.“ 562,3 Millionen Euro Minus erwirtschaftete die Krankenkasse von 1999 bis 2006. Auch für die Jahre 2008 und 2009 schaut es nicht viel besser aus. Ein weiterer Mehraufwand von insgesamt 377 Millionen Euro zeichnet sich ab.
Bund soll helfen
Obmann Bittner fordert mittels Resolution die
Bundesregierung auf, „alle Maßnahmen auszuschöpfen, um die finanzielle
Leistungsfähigkeit der WGKK auf eine nachhaltige Grundlage zu stellen.“ Die
konkreten Forderungen des Vorstands: Die Überweisung der Besonderen Rücklage
aus dem Ausgleichsfonds in der Höhe von 42,5 Millionen Euro, die sofortige
Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge, sowie 120 Millionen Euro
Solidaritätshilfe von der Versicherung öffentlicher Bediensteter.
Bittner habe die Verantwortlichen der Bundespolitik bereits seit Jahren auf die Probleme hingewiesen und auch entsprechende Lösungen präsentiert, heißt es in dem Schreiben.
Harte Verhandlungen
Besondere Brisanz erhält die Situation auch
im Hinblick auf die zweite Verhandlungsrunde über einen neuen Vertrag
zwischen Kasse und Ärzten am 16. November. Die Ärzte fordern höhere Tarife
und mehr Facharztstellen. Doch die Kasse kann schon das derzeitige System
nicht finanzieren.