Das Ergebnis der Volksbefragung wird umgesetzt. Nach den Sommerferien fährt die U-Bahn das ganze Wochenende durch.
Die Wiener Nacht-U-Bahn startet am ersten Septemberwochenende - also in der Nacht auf den 4. September (Samstag). Das haben SPÖ-Vizebürgermeisterin Renate Brauner und der Geschäftsführer der Wiener Linien, Günter Steinbauer, nun angekündigt. Die Züge werden in Intervallen von 15 Minuten unterwegs sein.
Der nächtliche Betrieb der U-Bahn am Wochenende sowie vor Feiertagen ist ein Ergebnis der Volksbefragung: Mit knapper Mehrheit haben sich die Wiener im Februar für diesen ausgesprochen.
Jährlich 5 Mio. Euro Kosten
Die zusätzlichen Kosten für den
Nachtbetrieb werden rund fünf Mio. Euro pro Jahr betragen. Die Summe setzt
sich laut Steinbauer wie folgt zusammen: Die Kosten für Fahrdienst, Aufsicht
und Sicherheit werden auf 2,6 Mio. Euro geschätzt, der Bereich Infrastruktur
schlägt mit 3,2 Mio. Euro zu Buche. Wobei hier allein die Stromkosten 1,5
Mio. Euro ausmachen.
Dafür weniger Nachtbusse
Abgezogen werden Einsparungen beim
Nachtbusnetz (minus 0,8 Mio. Euro), da dieses am Wochenende verkleinert
wird. Ab September wird es somit zwei Liniennetze für die Nightlines geben.
An Werktagen sind diese wie bisher unterwegs. Am Wochenende wird auf die
U-Bahn Rücksicht genommen: Parallelführungen sollen vermieden werden. Dafür
wird es neue Strecken von und zu U-Bahn-Stationen geben.
Fahr- und Dienstpläne neu
Der Termin für die Einführung des
24-Stunden-Angebots erscheine optimal, da am Ende der Sommerferien die
Fahrgastzahlen wieder ansteigen, wurde heute betont. Die logistischen
Vorbereitungen sind laut Wiener Linien im Laufen. So werden etwa bereits die
Fahrpläne berechnet und die Dienstpläne ausgearbeitet. Auch eine eigene
Betriebsvereinbarung wird verhandelt.
Neue Schilder und Tonbänder
Außerdem muss in den Stationen
ein neues Wegeleitsystem montiert werden, das auf die neuen Nachtbuslinien
bzw. -haltestellen verweist. Auch die Tonbänder mit den Ansagen sowie die
Wartungspläne werden geändert. Fix ist auch bereits, wie viel rollendes
Material eingesetzt wird: Des nächtens werden 28 U-Bahn-Züge unterwegs sein.
Im Einsatz sind weiters, so wie bereits jetzt in den Nachtbussen, sogenannte
"Nightliner", also Mitarbeiter der Wiener Linien, die für Fragen zur
Verfügung stehen.
Die Wiener Linien stehen auch schon in Gesprächen mit der Polizei, um die Sicherheit in den Stationen und Verkehrsmitteln zu gewährleisten. Auch die Verkehrsbetriebe selbst ergreifen entsprechende Maßnahmen: Neben den "Nightlinern" in den Zügen wird es in den Haltestellen Stationswarte geben. Zum Einsatz kommen in der Nacht vor allem Garnituren, die bereits mit Videoüberwachung ausgerüstet sind, betonte Steinbauer.
Tickets werden nicht teurer
Vizebürgermeisterin Renate Brauner
hob hervor, dass von vergleichbaren Städten in Europa nur Hamburg und
Stockholm einen U-Bahn-Nachtbetrieb anbieten. Dort sei das Ticket jedoch
teurer. In Wien werden, so wurde jedenfalls heute versichert, die
Fahrscheinpreise nicht steigen. Die 24-Stunden-U-Bahn wird aus Steuermitteln
finanziert.