Wifo-Chef Aiginger unterstützt den Pröll-Vorschlag.
Unterstützung für die Forderung von ÖVP-Finanzminister Josef Pröll, die "Hacklerregelung" vor 2013 zu beenden, kommt vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo). Wifo-Chef Karl Aiginger sieht dadurch die Besserverdienenden ohne manuellen Job begünstigt, die gar nicht als Zielgruppe vorgesehen waren. Statt auf der "Hacklerpension" zu beharren sollte man für vorzeitigen Pensionsantritt Abschläge einführen und den Arbeitsmarkt generell altersgerechter gestalten, um mehr Leute länger in Beschäftigung zu halten, so der Wirtschaftsforscher.
Hacklerregelung soll vor 2013 auslaufen
Der Verzicht auf
Abschläge komme dem Staat sehr teuer, so Aiginger: Die "Hackler", die
eigentlich keine klassischen Hackler seien, gingen mit 60 Jahren (bei
Männern, Anm.) ohne Abschläge vorzeitig in Pension und erhielten Zahlungen
weit über der Durchschnittspension. Sein Vorschlag wäre es, die
Hacklerreglung noch vor dem Jahr 2013 auslaufen zu lassen. Jedenfalls
dürften nach 2013 keine zusätzlichen Kosten anfallen. Man könne zwar nicht
in bestehende Pensionen, aber in Pensionsanwartschaftsrechte eingreifen,
natürlich innerhalb der vom Verfassungsrecht bzw. dem Verfassungsgerichtshof
gesetzten Grenzen.
Arbeitswelt altersgerechter gestalten
Gekoppelt mit dem
vorzeitigen Ende der Hacklerregelung sollte ein Konzept entwickelt werden,
die Arbeitswelt altersgerechter zu gestalten. Dazu gehörten auch mehr
Teilzeitregelungen, um einen graduellen Ausstieg aus dem Arbeitsleben zu
ermöglichen, und mehr Umstiegsmöglichkeiten für Ältere von einem körperlich
belastenderen Job zu einer weniger belastenderen Tätigkeit. "Aber der totale
Verzicht auf die Arbeitskräfte ohne Abschlag bei der Pension ist ein zu
großzügiges Geschenk in einer Zeit, wo der Staat konsolidieren muss",
unterstreicht der Wirtschaftsforscher.