20.000 Kilometer

Wirbel um Äpfel-Lieferung aus Neuseeland ans Parlament

10.10.2020

In einer Presseaussendung empört sich das Tierschutzvolksbegehren: ''Bevor wir Äpfel aus Neuseeland auf Steuerkosten importieren, sollten wir lieber die heimische Produktion stärken''

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© Symbolbild (Getty Images)
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Wien. Man müsste meinen, dass ausgerechnet in der Kantine des österreichischen Parlaments auch Lebensmittel aus österreichischer Erzeugung angeboten werden. Immerhin wird hier nicht nur mit Steuergeld eingekauft, sondern auch eine gewisse Symbolwirkung entfaltet. Leider ist das nicht der Fall, wie ein aktuelles Beispiel von neuseeländischen Äpfeln zeigt, die gegenwärtig den Volksvertretern als schneller Snack angeboten werden.
 
Und das in einem Land, in dem Unmengen an hervorragenden Äpfeln selbst angebaut werden, der Großteil davon in der Steiermark. 71 Prozent des in Österreich anbaubaren Obstes stammen aus Österreich, bei Obst insgesamt sind es 46 Prozent im fünfjährigen Mittel. Beim nationalen Lieblingsobst Apfel liegt der Grad bei 88 Prozent, jährlich werden 21 Kilogramm pro Kopf bei uns verzehrt. Das könnte man noch steigern.
 
„Bevor wir Äpfel aus Neuseeland auf Steuerkosten importieren, sollten wir lieber die heimische Produktion stärken. Das wäre gut für das Klima, gut für die Natur und gut für die heimischen Landwirte. Am Ende aber auch für uns alle, wenn die Wertschöpfung im Land bleibt, statt Steuergeld um die halbe Welt zu schicken. Das gleiche gilt für tierische Lebensmittel, die immer noch viel zu oft importiert werden. Ob Kalbfleisch und Geflügel in der Gastronomie oder ob Frischkäse im Supermarkt - überall begegnet uns die billigere, unter unseren Standards erzeugte Ware aus dem Ausland. Oftmals wir ist sie auch nicht gekennzeichnet. Gerade dort, wo mit Steuergeld eingekauft wird, sollte aber auch Regionalität, Naturschutz und Tierwohl den Vorzug erhalten. Das ist auch eine Kernforderung des Tierschutzvolksbegehrens. Ich appelliere erneut an Ministerin Elisabeth Köstinger und Minister Rudolf Anschober hier zügig in die Umsetzung zu kommen. Und natürlich sollte die Parlamentskantine den neuseeländischen gegen den steiermärkischen Apfel austauschen“ so Sebastian Bohrn Mena, Initiator des Tierschutzvolksbegehrens.
 
Das österreichische Tierschutzvolksbegehren findet von 18. bis 25. Januar 2021 statt. Über 210.000 Menschen haben bereits eine Unterstützungserklärung abgegeben. Zentrale Forderungen sind die verpflichtende Transparenz bei Lebensmitteln, die Umstellung der Fördermittelvergabe in der Landwirtschaft sowie eine Koppelung der öffentlichen Beschaffung an Kriterien wie Regionalität, Tierwohl und Naturschutz.
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