"Unsere Stadt"
Wirbel um "Graue Wölfe"-Video in Ried
14.03.2014
Das Gangsta-Rap-Video ruft nun den Verfassungsschutz auf den Plan.
Ein Youtube-Video namens "Meine Stadt Ried" sorgt im Innviertel für Aufregung und hat die FPÖ auf den Plan gerufen: Zu sehen sind Männer mit Migrationshintergrund, die rappen, ab und zu Waffen in die Kamera halten, häufig ist das Symbol der türkischen Nationalistenorganisation "Graue Wölfe" zu sehen. Der Verfassungsschutz ermittelt, so die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN).
Rechtliche Beurteilung
Das am 9. März veröffentlichte Video hatte Freitagvormittag bereits über 30.000 Klicks. Die Protagonisten singen teils deutsch, teils türkisch. "Wir haben den Text übersetzen lassen. Er ist sehr provokativ und schrammt vermutlich haarscharf an strafrechtlichen Konsequenzen vorbei", zitierten die OÖN den Verfassungsschützer Werner Buchegger. Die Auswertung werde nun der Staatsanwaltschaft Ried zur rechtlichen Beurteilung vorgelegt.
Gangsta-Rap
Das teilweise am Messegelände gedrehte Video im Gangsta-Rap-Stil zeigt junge Männer mit PS-starken Autos, die mit türkischen Fahnen, aber auch jenen der "Grauen Wölfe" geschmückt sind. Zwei Protagonisten zielen mit Waffen auf die Kamera, einmal zückt einer sein Messer, ein anderes Mal schwenkt jemand eine Waffe in der Luft.
Auf Facebook bildete sich als Reaktion eine Gruppe mit dem Namen "Unsere Stadt Ried". Am Donnerstag hat sie 2.000 Unterstützer gezählt. Dort wird beklagt, dass "wir Österreicher in Ried zur Minderheit werden". Die Seitengründer wollen laut OÖN anonym bleiben. Während die Stimmung der meisten Poster aufgeheizt ist, meint einer hingegen, er finde das Video "ziemlich blöd", bevor die Situation aber eskaliere, solle man lieber gemeinsam etwas trinken gehen.
Weniger locker sah FPÖ-Landesparteiobmann Landesrat Manfred Haimbuchner das Video: Es mache "die verfehlte Integration" unter Rot und Schwarz sichtbar. "Extremismus und Gewaltverherrlichung haben bei uns nichts zu suchen", so Haimbuchner in einer Presseaussendung. "Dieser Musikfilm zeigt deutlich, dass Oberösterreich offensichtlich doch keine Insel der Seligen ist. Parallelgesellschaften gibt es nicht nur im Zentralraum, sondern mittlerweile auch im Innviertel." Man müsse nun die Ergebnisse der Ermittlungen abzuwarten, aber wenn nötig seien "die notwendigen Schritte einzuleiten".