Der FPÖ-Chef sprach bei Fellner! LIVE über die Morddrohungen, die er nach seinem Koran-Sager bekam.
Wien. FPÖ-Chef Norbert Hofer sieht sich nach seinen Aussagen vom Dienstag, wonach der Koran gefährlicher sei als das Coronavirus, laut eigenen Angaben mit unzähligen Beschimpfungen und auch Morddrohungen in sozialen Medien konfrontiert. Daran sei zu erkennen, dass seine Worte "nicht ganz unbegründet" gewesen sein können, sieht sich der Parteiobmann in seiner Kritik bestätigt.
Auf oe24.TV reagierte Norbert Hofer auf den Wirbel um den Koran-Sager und die Mord-Drohungen gegen seine Person (siehe Video oben). Die Aussage Hofers bei einer FPÖ-Kundgebung in Wien, dass er nicht vor Corona, sondern vor dem Koran Angst hätte, sorgte für heftige Kritik und Rücktrittsforderungen seitens Grüne und SPÖ. Müsste er zurücktreten, dann dürfe der Nationalratspräsident nicht sagen, was er sich denke, so Hofer. Zu seinem Koran-Vergleich sagt er auf oe24.TV: "Das ist mir nicht herausgerutscht."
Hofer erklärt wie es zur Aussage kam. Vor der Rede sei ein Herr zu ihm gekommen – "ein Zuwanderer, ganz offensichtlich, der von einem anderen Kontinent kommt und seit Jahren hier lebt. Er hat mir gesagt, dass er nicht vor Corona, sondern vor dem Koran Angst habe", erzählt Hofer. Der Mann habe Hofer ausgeführt, dass er das kenne, wenn Christen verfolgt würden. "Hätte ich dasselbe über die Bibel gesagt, dann hätten dieselben Menschen, die jetzt erregt sind, nicht einmal eine Zunge gerührt", so der FPÖ-Chef.
Wüste Beschimpfungen und Morddrohungen gegen Hofer
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Nach dem Koran-Sager von Norbert Hofer hagelte es wüste Beschimpfungen und sogar Morddrohungen im Netz. Auf zahlreichen Social-Media-Kanälen erhielt der FPÖ-Obmann Nachrichten wie "Wallah lass mich dir ein mal treffen" und "Du wirst in der Hölle brennen". Andere User drohten Hofer gleich mit dem Umbringen. Neben Geschmacklosigkeiten wie "Du Hurensohn nimm Quran nicht in deinen dreckigen Mund. Sonst ficke ich dich" finden sich in einem oe24 zugespielten Dokument auch Aussagen wie "Du bist der allergrößte Bastard und du hast den dreckigsten Job. Sorry aber wer so eine Partei unterstützt, dem kann man nicht mehr helfen".
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Auf oe24-Nachfrage ließ ein FPÖ-Sprecher mitteilen, dass ein Dokument mit zahlreichen Screenshots zu Morddrohungen und Beschimpfungen bereits an die Sicherheitsbehörden weitergeleitet wurde.
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Hofers Koran-Vergleich zieht Anzeigen nach sich
Norbert Hofers Aussagen über den Koran könnten bald die Ermittlungsbehörden beschäftigen. Der FPÖ-Obmann hatte am Dienstag bei einer Demo der Freiheitlichen gemeint, das Heilige Buch der Muslime sei gefährlicher als das Coronavirus. Muslime-Vertreter und die politische Konkurrenz zeigten sich schockiert und reagierten mit Anzeigen wegen Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren.
"Ich fürchte mich nicht vor Corona, Corona ist nicht gefährlich. Da ist der Koran gefährlicher, meine Lieben, als Corona", hatte Hofer bei der FPÖ-Kundgebung am Viktor-Adler-Markt gesagt. Das sei eine "unglaubliche Entgleisung", empörte sich etwa der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGÖ), Ümit Vural. Hofer beleidige die gesamte muslimische Bevölkerung. Die Staatsanwaltschaft Wien solle die Aussagen prüfen.
Eine Anzeige brachte die neue Partei der ehemaligen Nationalratsabgeordneten Martha Bißmann, die Liste SÖZ (Soziales Österreich der Zukunft), gegen Hofer ein. Eine weitere Sachverhaltsdarstellung kam von der "Initiative muslimischer Österreicher-innen" (IMÖ), ebenfalls wegen des Verdachts der Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren. Nicht nur Hofer sieht die Initiative als Verdächtigen, sondern auch die FPÖ als Veranstalter.
Eine Entschuldigung Hofers erwartet sich der türkische Verband Atib, die Aussagen seien gegenüber muslimischen Mitbürgern "mehr als verantwortungslos". Kritik kam auch von der SPÖ: "Hofers herabwürdigende Aussagen und skandalösen Vergleiche gegenüber der islamischen Religionsgemeinschaft sind vollkommen inakzeptabel", kritisierte Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch.
Zur Verteidigung Hofers rückte Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp aus, der sich derzeit im Wahlkampf befindet. Er richtete der IGGÖ, Atib "und den weiteren überflüssigen Gruppierungen" aus, "vor ihrer eigenen Türe zu kehren". Die Vereine steckten "tief im Islamistensumpf und ignorieren jegliche westliche Grundwerte wie Meinungsfreiheit oder Gleichberechtigung von Mann und Frau". Ein Verbot solle daher "angedacht und geprüft werden".