Aufstand bei der Partei-Basis
Wirbel um Neos-Kandidatur von Ex-"Kurier"-Chef
25.07.2019
Wien. Die Neos hatten bis in die Nacht zum Donnerstag beraten – dann war es offiziell: Die pinke Partei setzte den Journalisten Helmut Brandstätter auf ihre Nationalratswahl- Bundesliste – und zwar auf den zweiten Platz hinter Parteichefin Beate Meinl-Reisinger – ein sicheres Mandat und ein garantiertes Gehalt von 8.931 Euro brutto. Der Beschluss fiel einstimmig, wenn auch nach einer langen Verhandlungsnacht. Brandstätter muss allerdings erst von der Mitgliederversammlung am Samstag bestätigt werden. Neos-insider befürchten indes, dass die Basis dem 64-jährigen skeptischer gegenübersteht als der Parteivorstand.
Bau-Tycoon. eingefädelt soll die Kandidatur Bau-tycoon Hans Peter Haselsteiner haben – und zwar über die raiffeisen-Connection. Die Kurier-eigentümer, allen voran Raiffeisen, hatten schon seit längerem versucht, Brandstätter loszuwerden. Neos-Großspender Haselsteiner soll Brandstätter den „Versorgungsjob“ bei den Neos vermittelt haben. als sich die Sache verdichtete, zog man im Kurier die Notbremse: Der Vertrag mit Brandstätter, der noch ein Jahr gelaufen wäre, wurde aufgelöst.
Wahlkampf-Buch. Der ex-Kurier- Chef hatte diese Woche ein anti- Kurz-Buch präsentiert, in dem dem VP-Obmann autoritäre Tendenzen vorgeworfen werden. Dass er dieses als Eintrittskarte zu den Neos genutzt habe, wurde vom Quereinsteiger allerdings zurückgewiesen.