Goldenes Ehrenzeichen

Wirbel um Orden für FP-Chef Strache

24.01.2012

Vilimsky kritisiert die Ordensvergabe an die Regierung. Pikant: Auch Strache steht auf der Liste.

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Rechtzeitig vor dem Opernball (16. Februar) dekorieren sich Österreichs Politiker mit Orden. Insgesamt sieben Regierungsmitglieder erhielten am Dienstag von Bundespräsident Heinz Fischer ein Ehrenzeichen.

FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky schäumte: „Das ist in höchstem Maß deplatziert und unanständig“, sagt er im Gespräch mit ÖSTERREICH.

FPÖ über Ordensflut vor dem Opernball empört
Was Vilimsky offenbar nicht wusste: Am selben Tag beschloss die Regierung im Ministerrat, auch FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache das „Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern“ zu verleihen. Vilimsky gegenüber ÖSTERREICH: „Ich gehe davon aus, dass er den Orden ablehnt.“

Regierung verleiht sich 7 Ehrenzeichen
Insgesamt sieben Regierungsmitglieder ließen sich am Dienstag pünktlich um 8.30 Uhr vom Bundespräsidenten in der Hofburg ehren. Kurz vor dem Opernball verlieh Heinz Fischer das „Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich am Bande für Verdienste um die Republik“ an Kanzler Faymann, Vize Spindel­egger und die Minister Mitterlehner, Stöger, Heinisch-Hosek und Hundstorfer. Das silberne Pendant bekam Staatssekretär Josef Ostermayer.

FP-Chef Strache: „Ich habe meinen Orden verdient“
Strache, der die Ehrung erhält, weil er seit zehn Jahren in Nationalrat und Landtag sitzt, sieht die Sache anders: Er attackiert die Regierung gegenüber ÖSTERREICH zwar ebenfalls für die Ordensflut: „Sich jetzt, nach dem Verlust des Triple A und rechtzeitig zu Beginn der Ballsaison, die Orden umhängen zu lassen, ist eine Unverschämtheit“, sagt er.

Er selbst habe den Orden aber verdient und denkt gar nicht daran, ihn abzulehnen. „Ich bin seit 15 Jahren in der Spitzenpolitik tätig und habe aktiv und offensiv für Österreich gearbeitet und etwas geleistet. Im Gegensatz zu den Regierungsmitgliedern habe ich mich nicht untätig hinter meinem Schreibtisch verschanzt“, so Strache. „Ich denke, den Orden verdient zu haben, und nehme ihn an.“

Die Regierung hatte Strache bereits vorab über die Vergabe informiert – und der FPÖ-Chef war damit einverstanden.

Strache: "Habe Orden verdient und nehme ihn an"

ÖSTERREICH: Was sagen Sie dazu, dass mehreren Regierungsmitgliedern heute Orden verliehen wurden?
Heinz-Christian Strache: Wenn man sich anschaut, wie sehr diese Bundesregierung unser Land herabgewirtschaftet hat und noch immer herabwirtschaftet, handelt es sich um eine Provokation der Bevölkerung. Sich jetzt, nach dem Verlust des Triple-A und rechtzeitig zu Beginn der Ballsaison die Orden umhängen zu lassen, ist eine Unverschämtheit. Drei Jahre auf dem Ministersessel zu kleben und nichts zu arbeiten, reicht nicht.

ÖSTERREICH: Sollten Orden nach anderen Kriterien vergeben werden (Leistung)?
Strache: Leistung sollte selbstverständlich auch hier ein wesentliches Kriterium sein. Natürlich kann man auch langjährige Tätigkeiten würdigen - sofern sie etwas zum Positiven für Österreich bewirkt haben.

ÖSTERREICH: Oder soll man sie überhaupt abschaffen?
Strache: Nein. Auch symbolische Ehrungen bieten Ansporn zur Leistung - wenn sie nicht inflationär vergeben werden.

ÖSTERREICH: Werden Sie Ihren Orden annehmen?
Strache: Ich bin seit 15 Jahren aktiv in der Spitzenpolitik tätig und habe über eineinhalb Jahrzehnte aktiv und offensiv für Österreich gearbeitet und etwas geleistet. Im Gegensatz zu den Regierungsmitgliedern habe ich mich nicht untätig hinter meinem Schreibtisch verschanzt. Ich denke, den Orden verdient zu haben und werde ihn annehmen.
 
Debora Knob
 

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