Salzburg

Wirbel um Schlepper-Bande

17.05.2009

Das Bundeskriminalamt dementiert die Vorwürfe einer Zeitung. Wurde eine Schlepper-Story nur wegen laufender Ermittlungen nicht öffentlich? In Transportern schleppte die Bande 1.000 Illegale ein. ÖSTERREICH hatte bereits am 14. November 2008 exklusiv berichtet.

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© TZ Österreich Petschenig
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Nachdem ÖSTERREICH bereits am 14. November 2008 als einzige Zeitung über die österreichweit agierende Schlepperbande aus der Türkei ausführlich berichtet hat, sorgt nun - ein halbes Jahr später (!) - ein Bericht der Salzburger Nachrichten über dieselbe Schlepperbande und eine angebliche Vertuschungsaktion der Kripo für Ärger. Die Kripo wehrt sich vehement gegen die erhobenen Vorwürfe.

Fahndungserfolg
Aufmerksame ÖSTERREICH-Leser kennen die Geschichte: Im Mai 2008 landeten Fahnder einen großen Erfolg, als sie auf einem Autobahnparkplatz nahe Amstetten einen illegalen Menschentransport hochgehen ließen. Bald stießen die Cops auf einen internationalen Schlepperring, dem auch die zwei in Thalgau wohnenden Türken Ahmet und Sengül S. angehörten. Für sie und acht Komplizen, sowie den Kopf der Bande, Izzet M., klickten die Handschellen. Mehr als 1.000 Türken hatten die Schlepper ins Land geschleust und fünf Millionen Euro verdient.

Vertuschung?
Die Salzburger Zeitung behauptet nun, die Polizei hätte den Schlepperskandal auf Weisung des Innenministeriums vor der Nationalratswahl im September vor der Öffentlichkeit vertuschen müssen.„Das ist völliger Blödsinn“, ärgert sich der für den Einsatz verantwortliche Oberst Gerald Tatzgern vom Bundeskriminalamt auf Anfrage von ÖSTERREICH: „Es sind internationale Haftbefehle offen gewesen, deswegen durften die Ermittlungen zusammen mit den Deutschen nicht gefährdet werden. Es gab keine Weisung.“

Der Informant hingegen, der ÖSTERREICH die Story im November zusteckte, behauptete damals: „Die Ministerin (Maria Fekter, Anm.) will solche Schleppergeschichten zur Zeit nicht...“ Hintergrund: Menschenschmuggler zeigen im besonderen Maße auf, wie löchrig die neuen Schengen-Grenzen in Wahrheit sind.

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