Millionen-Strafe?

Wirbel um Strache-Hymne

02.01.2020

Strache postete am Tag seines Parteiausschlusses ein Plagiat. Das hatte Folgen.

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Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist knapp einer extrem hohen Geldstrafe entgangen - und das wahrscheinlich aufgrund einer ÖSTERREICH-Recherche. Am 12. Dezember postete er als Reaktion auf seinen Ausschluss aus der FPÖ den John-Otti-Song Liebe ist der Weg. Es handelt sich um eine FPÖ-Hymne für Strache. Der Refrain ist nur etwas für eingefleischte HC-Fans: "HC für Österreich, er kämpft um unsere Würde. Er will für uns alle nur das Beste!"

Das Problem dabei: Es ist ein Plagiat. Und nicht irgendeines: Der Song heißt eigentlich Run und stammt von der schottischen Band Snow Patrol. Universal Music hatte als Rechteinhaber bereits 2013 gegen die missbräuchliche Verwendung geklagt.

Geendet hatte es 2014 mit einem Vergleich zwischen Universal, der John-Otti-Band, der FPÖ und Strache selbst.

Pönale. Universal-Chef Cornelius Ballin bestätigte den Sachverhalt gegenüber ÖS-TERREICH. Nicht bestätigt hat der Manager zwar, dass für Zuwiderhandeln eine hohe Pönale festgelegt ist. In FPÖ-Kreisen ist allerdings von Zahlungen von bis zu 100.000 Euro die Rede - pro Tag. Das Strache-Posting sorgte deswegen für Kopfschütteln in der FPÖ: Strache muss von dem Vergleich ja gewusst haben.

Trotzdem hat der Ex-FPÖ-Chef Glück gehabt. Am 19. Dezember kontaktierte ÖSTERREICH Universal, wenige Stunden später war das Posting wieder gelöscht worden - wohl kein Zufall. Ohne auf Details einzugehen, erklärt Universal-Chef Ballin, ein Anwalt habe sich mit Strache in Verbindung gesetzt. Mit dem Löschen des Postings sei die Sache aber erledigt. Strache hat also nochmals Glück gehabt.

Weggemobbt. Ruhig ist der Ex-Politiker trotzdem nicht: Seitdem Türkis-Grün fix ist, ließ er eine ganze Serie von kritischen Postings gegen Türkis-Grün ("Belastungskoalition") los. So beklagt er: "Ich wurde weggemobbt."

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