Karriereschub
Wird Laura Rudas SPÖ-Geschäftsführerin?
27.10.2008
Knalleffekt in der SPÖ. Die erst 27-jährige Abgeordnete soll schon bald die Partei lenken. Sie wird offenbar Bundesgeschäftsführerin.
Laura Rudas wird heute mit 27 Jahren als jüngste Nationalratsabgeordnete angelobt. Seit Jänner 2007 vertritt sie im Parlament bereits die Anliegen von Kindern und Jugendlichen. SPÖ-Chef Werner Faymann machte sie im Sommer zur Zukunftshoffnung, setzte sie auf Platz vier der SPÖ-Liste.
Ruf in die Parteizentrale
Jetzt kommt der absolute Karriereschub
für Rudas, wie ÖSTERREICH aus gut informierten Kreisen erfahren hat: Die
junge Laura Rudas soll in den nächsten Wochen Doris Bures als
SPÖ-Bundesgeschäftsführerin ablösen und so in die Parteizentrale in der
Wiener Löwelstraße einziehen. Doris Bures jedenfalls macht Platz. Denn im
Zuge der derzeit laufenden Koalitionsverhandlungen bekommt sie ein
Ministeramt zugesprochen.
„Schmeichelhaft“
Laura Rudas sagt dazu im Gespräch
mit ÖSTERREICH: „Ich bitte um Verständnis, dass ich bei diesen Spekulationen
– die alle schmeichelhaft sind – nicht mitmache. Wir haben noch nicht einmal
eine Regierung. Es ist im Sinne der Jugend jetzt wichtig, ordentlich für
ihre Anliegen zu verhandeln. Über meine politische Zukunft habe ich noch
keine konkreten Überlegungen angestellt.“ Sie wolle sich jetzt Inhalten
widmen – dazu gehört die Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit, eine
Verbesserung der Situation für die „Generation Praktikum“.
Am Dienstag zeigt Rudas – Tochter des bekannten Psychiaters Stephan Rudas und Nichte des ehemaligen SP-Bundesgeschäftsführers Andreas Rudas – bereits ihre eigene politische Linie und stimmt nicht mit dem SPÖ-Klub bei der Wahl des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf mit. „Es ist für mich unvereinbar, zugleich Mitglied der schlagenden Burschenschaft Olympia zu sein“, sagt Rudas.
Doppelspitze
Viel Profil wird sie auch mit der neuen Aufgabe als
Bundesgeschäftsführerin zeigen müssen. Sie soll als Signal der Verjüngung
vor allem Frauen und junge Wähler zur Partei zurückbringen. Die zeitraubende
Arbeit in der Parteizentrale soll allerdings zu zweit erledigt werden. Im
Gespräch sind dafür Staatssekretär Andreas Schieder, aber auch die
Abgeordneten Rainer Widmann und Günther Kräuter.