Gudenus bestätigt einen Termin des Wirecard-Managers beim damaligen FPÖ-Obmann.
Ende 2017 besuchte der mittlerweile geflüchtete Wirecard-Ex-Finanzvorstand Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache in dessen damaligem Dachgeschossbüro in der Wiener Reichsratsstraße. Mit dabei bei dem rund einstündigen Termin war auch Ex-FP-Klubchef Johann Gudenus, der dieses Treffen auf ÖSTERREICH-Anfrage „bestätigt“. Es sei ein „Kennenlerntermin“ gewesen. Gesichert ist, dass sowohl Marsalek als auch Strache gerne über Geheimdienste geredet hatten. Gudenus hatte den Mann mit dem offenbaren Doppelleben danach noch vier bis fünf Mal getroffen. Im Zuge der Auswertung des Handys von Gudenus wurden, wie berichtet, auch Nachrichten eines Mittelsmannes – der wie Marsalek und Gudenus Teil der österreichisch-russischen Gesellschaft war – sichergestellt. Darin verschickte der Mittelsmann „Geheimdienst-Infos“, die Marsalek angeblich von Kontakten im Verfassungsschutz hatte.
Dem Vernehmen nach sei Strache von Marsalek – dem damals noch nichts vorgeworfen wurde – beeindruckt gewesen. Und wollte, dass Gudenus mit ihm „Kontakt hält“.
Irritation im BVT. Dass irgendwelche Marsaleks Info zur BVT-Affäre geführt hätten, dementiert Gudenus. Im Verfassungsschutz sucht man nun aber mögliche Kontaktleute, die teils gezielt falsche Informationen an Marsalek oder die FPÖ gestreut hätten. Sicher ist, dass sowohl Strache als auch Gudenus als auch Marsalek gute Kontakte zu Russland hatten.
Isabelle Daniel