Verdacht: Datenklau

Woher hat Graf Öllinger-Mails?

14.07.2009

Die Grünen Mails fanden sich auf der Homepage des Blauen Nationalratspräsidenten. Wie sie dahin gekommen sind, ist die Frage.

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Der Dritte Nationalratspräsident Martin Graf sorgt einmal mehr für Aufregung. Auf der Homepage des Freiheitlichen wurden "exklusiv" Emails des grünen Mandatars Karl Öllinger veröffentlicht, ehe sie FPÖ-Chef Heinz Christian Strache vergangene Woche der Öffentlichkeit präsentierte.

Die Droh-Emails im Orginal

"Grüner Spitzelskandal"
In den vertraulichen Mails diskutieren - laut der Wiener Wochenzeitung Falter - Öllinger und der Linzer Kripo-Beamte und Sachverständige Uwe Sailer, wie man die Websites von Rechtsextremisten vom Netz nehmen und dort getätigte Morddrohungen gegen Grünpolitiker sicherstellen kann. Der Email-Verkehr ist Gegenstand des U-Ausschusses, die FPÖ spricht von einem "grünen Spitzelskandal."

"Blaues Watergate"
Unklar ist aber, wie die Mails auf die Website des Dritten Nationalratspräsidenten kommen konnten. Die Grünen vermuten intern ein "blaues Watergate". Weder Öllinger, noch Sailer haben ihren Email-Verkehr an Graf herausgegeben. Dennoch findet sich auf Grafs persönlicher Website ein PDF-File mit Öllingers Mails. Das PDF-File wurde am Rechner von Walter Asperl, dem Bürochef des Dritten Nationalratspräsidenten erstellt.

Daten gefladert?
Die Grünen fordern nun eine grundsätzliche Debatte über die Datensicherheit im Hohen Haus. Parlamentspräsidentin Barbara Prammer ordnete eine Untersuchung an, wie die Emails eines Abgeordneten auf die Homepage eines Nationalratspräsidenten gelangen konnten. Ein Detail am Rande: auf einer Toilette im Grünen Klub fand sich der Parlamentsausweis einer gewissen Michaela G. Sie ist die IT-Beauftragte der FPÖ. Weder Asperl, noch G. waren für eine Stellungnahme bereit.

"Abstruse Anschuldigungen"
Die FPÖ weist jede Hacker-Attacke auf Öllingers Mail-Account zurück. Mit den Worten "daneben gehackt ist auch vorbei", kommentiert Graf die "abstrusen Anschuldigungen". Man habe in seinem Büro die zugespielten Mails zwischen Öllinger und dem Linzer Kripo-Mann Sailer in Papierform vorliegen gehabt. Um sie einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, habe man ein PDF-File erstellt.

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