Nach dem Rückzug von Noch-Landesparteichef Landeshauptmannstellvertreter Georg Dornauer hat Mittwochabend in Innsbruck der Landesparteivorstand der Tiroler SPÖ getagt.
Dabei soll ÖGB-Chef Philip Wohlgemuth unter anderem zum neuen (vorerst geschäftsführenden) Vorsitzenden ab Mitte Dezember designiert werden. Zu Beginn der Sitzung sagte dieser zur APA, dass Dornauer nur "temporär" Landtagsabgeordneter bleiben wird. Der scheidende SPÖ-Chef selbst nahm nicht an der Sitzung teil.
Dornauer habe sich entschuldigt, erklärte Landesgeschäftsführer Lukas Matt auf APA-Nachfrage. Wohlgemuth ließ indes wissen, dass Dornauer den nur vorübergehenden Verbleib im Landtag ihm und weiteren SPÖ-Verantwortlichen bereits am Dienstag und auch am Mittwoch mitgeteilt habe. "Er wird das Grundmandat, auf das er ein Recht hat, nur temporär bis zu seiner beruflichen Neuorientierung annehmen", erklärte Tirols de facto neuer oberster Roter: "Davon gehen wir jetzt einmal aus." Der Landtagsklub der SPÖ, dem auch Wohlgemuth angehört, hatte sich zuvor gegen einen Wechsel von Dornauer in das Landesparlament mit seinem geplanten Abgang am 18. Dezember ausgesprochen.
Wohlgemuth: "Verbindlichkeit und Handschlagqualität"
Ansonsten tat der 37-jährige Wohlgemuth vor Beginn der Unterredung in der Landesparteizentrale kund, dass er für "Verbindlichkeit und Handschlagqualität" stehe und es um ein "Miteinander" in der Partei gehe. Man richten den Blick nun nach vorne.
Verkehrslandesrat René Zumtobel bekundete dem ÖGB-Vorsitzenden gegenüber der APA "volle Unterstützung". Die vergangenen Tage seien "sehr schwer" gewesen. Der Landesrat ließ nicht allzu große Wehmut wegen Dornauer durchblicken: "Die Berichterstattung hat gezeigt, dass es gut ist, einen Neubeginn mit Philip Wohlgemuth zu machen."
Nationalratsabgeordnete Selma Yildirim nannte Dornauers Landtagsverbleib eine "Überraschung". Sie nehme das "zur Kenntnis", gehe aber ebenfalls nur von einer temporären Lösung aus.