Der Gesamtverantwortliche für das Eurofighter-Projekt, Generalmajor Erich Wolf, hat sich zu der unter Kritik geratenen Feier anlässlich des Vertragsabschlusses für den Eurofighter bekannt.
"Ich stehe dazu, dass es bei einer internen Feier Spaß geben darf. Es hat sich ja niemand daneben benommen, sondern herzlich gelacht. Und das muss möglich sein in diesem Land", sagte Wolf am Freitag. Er bekräftigte erneut, dass nicht auf Menschenporträts geschossen worden sei.
Das Fest, bei dem laut dem Ministerialbeamten Herbert Hillingrathner unter anderem Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (V) und die "Kronen-Zeitung" als Zielscheiben herhalten mussten, sei vom Kommando Luftstreitkräfte organisiert worden. Es habe sich um eine Abschlussfeier anlässlich des Eurofighter-Vertragsabschlusses gehandelt, bei der alle an dem Projekt Beteiligten aus dem Verteidigungs- und Finanzministerium eingeladen gewesen seien. Auch Eurofighter GmbH-Chef Aloysius Rauen sei dabei gewesen. Ob auch Grasser eingeladen war, konnte Wolf nicht sagen, teilgenommen hat der damalige Finanzminister jedenfalls nicht.
„Eine Hetz“
Die vier an den Schießübungen beteiligten
Personen - Wolf, Hillingrathner, der damalige Verteidigungsminister Günther
Platter (V) und Generalstabschef Roland Ertl - seien von den Piloten
ausgewählt worden. Man habe Flieger-Kombinationen angezogen und drei
Prüfungen bestehen müssen. Bei der ersten habe man à la "Dalli Dalli"
Bildmotive erraten müssen. Bei einer zweiten Übung seien die Spieler auf
Fahrrädern gesessen und haben Luftballons hinter sich hergezogen. Ziel sei
es gewesen, über die Luftballons der anderen drüberzufahren und sie zu
kaputt zu machen. Das sei "eine Hetz" gewesen, so Wolf.
„Ein Schwammerl könnte dabei gewesen sein“
Beim
umstrittenen dritten Test haben die Spieler auf einem Hometrainer sitzend
mit einem Luftdruckgewehr auf eine rotierende Zielscheibe geschossen.
Donnerstag hatte Wolf noch von Pfeilen gesprochen. Auf der Scheibe seien
verschiedene Flugzeugtypen angebildet gewesen, auch Eurofighter, so der
Generalmajor. Dass Grasser und die "Kronen Zeitung" als Ziele gedient haben,
schloss er erneut aus, bestätigte aber, dass ein Schwammerl dabei gewesen
sein könnte, allerdings nicht als Synonym für den Grünen Peter Pilz. Es habe
sich um einen "Glückspilz" gehandelt.
Wolf bekräftigte, dass Platter und Hillingrathner ex aequo gewonnen haben und er und Ertl zweite geworden sind. Die Aussagen Hillingrathners, wonach auch auf ein Grasser-Bild geschossen wurde, wollte Wolf nicht kommentieren. "Ich kann nur auf meine Erinnerung zurückgreifen." Ob Hillingrathner als Siegespreis eine Zielscheibe mitgenommen hat, konnte er auch nicht sagen. Er ergänzte jedenfalls die Angaben Hillingrathners, wonach die Zeilscheiben "ganz primitiv" zusammengeklebt waren. Die Pappscheiben seien "einfach - im Sinne von nicht aufwendig" gewesen.