Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.
Die Steirer-Wahlen sind genau so gelaufen, wie es die Umfragen vorhergesagt haben: Sie wurden zum Triumph für die ÖVP. Wo immer derzeit gewählt wird, gibt es einen Erdrutsch-Sieg für Sebastian Kurz.
Der Siegeszug für „Basti fantasti“ hat klare Gründe: Er hat einen Kanzler-Bonus wie einst Bruno Kreisky – völlig zu Recht, weil er taktisch, professionell, aber auch inhaltlich der beste Politiker im Land ist. Und sein Marketing ist so exzellent, dass ihm Krisen wie die Casinos-Affäre nichts anhaben können.
Der Steiermark-Triumph der ÖVP ist ein reiner Kurz-Erfolg. Der amtierende steirische Landeshäuptling Schützenhöfer stand eher staunend daneben – er hat jetzt das Image eines siegreichen „Landesvaters“, ohne dazu viel beigetragen zu haben.
In Wahrheit hat Schützenhöfer mit seiner schwarz-roten Koalition die Steiermark in den letzten Jahren schwer geschädigt. Nirgendwo in Österreich haben sich Kaufkraft, Einkommen und Wirtschaftsleistung schlechter entwickelt. Trotzdem hat Schützi vor, seine schwarz-rote Streit-Koalition weiterzuführen.
Die SPÖ kommt so mit einem blauen Auge aus der Steirer-Wahl. Das SPÖ-Ergebnis ist sogar weniger schlecht als befürchtet – die SPÖ hat als einzige Partei zur Nationalratswahl deutlich zugelegt (fast 4 %), konnte die Hochburgen Bruck-Kapfenberg sowie Leoben halten. Das heißt: Rendi-Wagner wird überleben.
Katastrophal das FPÖ-Ergebnis – dabei hatten die Blauen mit Mario Kunasek den aktivsten Kandidaten. Gegen das Chaos der Bundespartei hatte aber selbst „Super-Mario“ keine Chance. Wenn sich die FPÖ wieder stabilisieren will, wird ihr nichts anderes übrig bleiben, als sich mit HC Strache zu versöhnen. Sonst droht der FPÖ die Spaltung.
Und die Grünen? Siegen weiter mit viel Rückenwind, haben im Vergleich zur Nationalratswahl aber leicht verloren – auch grüne Bäume wachsen nicht in den Himmel.