EIn Kommentar von oe24- & ÖSTERREICH-Chefredakteur Niki Fellner.
Die Regierung geht kommende Woche zwei Tage auf Corona-Klausur, um neue Rettungspakete und Entlastungen zu beschließen.
Das Wichtigste ist dabei eine ordentliche Steuersenkung. Dass die Steuerreform für kleine und mittlere Einkommen schon heuer kommt, ist ein erster guter Schritt. In Wahrheit greift das aber viel zu kurz.
Deutschland hat uns mit der Senkung der Mehrwertsteuer vorgemacht, wie ein wirkliches Ankurbelungspaket für Wirtschaft und Konsum aussehen muss. Dort wurde die Mehrwertsteuer bis Ende des Jahres von 19 auf 16 Prozent reduziert. Ein solcher Kaufimpuls kommt sowohl den Konsumenten als auch der Wirtschaft (insbesondere den hart getroffenen Branchen wie Handel und Gastro) zugute.
Auch Österreich könnte die Mehrwertsteuer befristet bis Ende des Jahres senken. Das wäre ein Anreiz, der viele Österreicher wieder dazu animieren könnte, endlich wieder eine größere Anschaffung zu tätigen, die man sonst vielleicht ins nächste Jahr verschieben würde oder einfach wieder ein bisschen mehr zu konsumieren.
Eine Mehrwertsteuersenkung nur für die Gastronomie (wie sie derzeit angedacht wird) ist hingegen eher ein laues Lüftchen als ein Konsum-Wirbelwind, den wir jetzt bräuchten.
Diese Klausur muss ganz konkrete Ergebnisse liefern: Viele der zuletzt präsentierten Hilfspakete sind im Grunde gut, aber in der Umsetzung leider viel zu bürokratisch und kompliziert. Eine Mehrwertsteuersenkung versteht jeder – und sie kommt sofort bei jedem an!