Das sagt Österreich

Bilanz des Duells: Kurz souverän, Rendi ohne K.o.

24.09.2019

Ein Kommentar von ÖSTERREICH-Herausgeber Wolfgang Fellner.

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© TZOe Artner
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Das letzte Spitzen-Duell der Privatsender (gestern exklusiv auf oe24.TV) hat noch einmal klar gezeigt, wie dieser Wahlkampf läuft – daran wird auch die letzte Elefantenrunde im ORF nichts ändern.

Sebastian Kurz gewinnt ein TV-Duell nach dem anderen souverän – er schafft es, seine jungenhafte Art mit Schlagfertigkeit und Witz ebenso zu verbinden wie mit dem Kanzler-Bonus und der meisten Regierungs-Erfahrung. Inhaltlich bringt Kurz den fast unmöglichen Spagat für seine Wähler zustande: Auf der einen Seite ist er „tough“ bei den Themen Zuwanderung, Sicherheit, Überfremdung – gleichzeitig „soft“ bei Reformen für Umwelt, Bildung, Steuergerechtigkeit.

Pamela Rendi-Wagner, die von TV-Duell zu TV-Duell besser wird, kommt deshalb mit ihren immer aggressiver vorgetragenen Vorwürfen gegen Kurz nie durch die „Basti fantasti“-Deckung. Sie hat die richtigen Themen – von billigerem Wohnen über 1.700 Euro Mindestlohn bis zum Umwelt-Ticket – aber Kurz erschüttert sie damit (vorerst) nicht. Dafür punktet Rendi-Wagner aber immer stärker bei rot-grünen Wählern.

Werner Kogler ist als einzigem dieser sechs Wahlkampf-Berserker allmählich Müdigkeit anzusehen – kein Wunder, schuftet der Grüne mit dem genialen Schmäh doch schon seit mehr als 25 Wochen allein gegen alle im mittlerweile zweiten Wahlkampf.

Peter Pilz dagegen kämpft mit dem Mut der Verzweiflung ums Überleben im Parlament. Seine Frontalangriffe gegen die FPÖ gestern auf oe24.TV waren sicher das bisher stärkste linke „Geschütz“.

Doch Norbert Hofer ist das Phänomen der Wahl. Komme, was wolle – Ibiza, Regierungs-Crash, sogar die Strache-Spesen – den „Nice Guy“ Hofer erschüttert nichts mehr. Hofer lächelt sogar den neuen Strache-Eklat liebenswürdig weg, beginnt als Opfer der „Demokratie-Attentate aus dem Ausland“ fast zu weinen – und vergisst trotzdem nie, seine Asyl-Linie durchzuziehen. Seit dem oe24.TV-Duell will er sogar einen „Kickl-Zaun“ an der Grenze errichten.

So war die letzte Runde gestern Abend das perfekte Spiegelbild des Wahlkampfs: Ein souveräner Kurz, eine angriffige aber nicht punktende Rendi-Wagner, ein Überlebenskünstler Hofer – und zwei Kleine, die schon wie die künftige Regierung auftreten.

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