Kommenden Sonntag könnten wir erstmals in Österreich „italienische Verhältnisse“ erleben. Wenn sich der Trend der Umfragen verstärkt, könnten in Tirol erstmals acht Parteien in den Landtag kommen.
Der regierende Landeshauptmann Platter – österreichweit als gnaden- und glückloser Innenminister in Erinnerung – wird am Wahlabend wie ein begossener Pudel dastehen.
Fünf kleine Oppositionsparteien könnten dann theoretisch den Landeshauptmann stürzen – und zum Beispiel die ÖVP-Rebellin Hosp zur neuen Landeshauptfrau wählen.
Die ÖVP steht in Tirol vor einem – selbst verschuldeten – Debakel. Ihre Powerfrauen haben eine Initiative gegen die eigene Partei gestartet. Sie kritisieren, was Bürger erzürnt: die Macht-Präpotenz der Regierenden, den fehlenden Reformwillen.
Für Platter wird es eng. Schwarz-Blau hat keine Mehrheit – und auch Schwarz-Rot wird schwierig.
Denn die SPÖ steht ebenfalls vor einem Wahl-Debakel. Sie könnte von den Grünen überholt werden.
Im Fall eines grünen Wahlsieges wäre Tirol dann wohl das zweite Bundesland nach Oberösterreich, das nur mit einer schwarz-grünen Koalition regierungsfähig ist. Wenigstens ein spannendes Resultat nach einer chaotischen Wahl.
Meinung an: wolfgangfellner@oe24.at