Wolfgang Fellner

Das sagt Österreich

08.06.2013

Liebe Regierung, Schluss mit dem Lehrer-Theater!
 

 


 

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© TZ ÖSTERREICH
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Es ist die Frotzelei des Jahres: Eine ganze Legislaturperiode hat diese Regierung Zeit gehabt, die Ganztagsschule und das dafür nötige Lehrer-Dienstrecht umzusetzen.

Gestern scheiterte die 28. Verhandlungsrunde. Damit sieht alles danach aus, als würde es ein modernes Lehrer-Dienstrecht vor der Wahl nicht mehr geben.

Die Lehrer haben Bildungsministerin Claudia Schmied regelrecht „erledigt“. Die Gute ist jetzt wohl rücktrittsreif – allein es trifft die Falsche: Denn Schmied kämpft wie eine Löwin. Sie wird nur vom Partner ÖVP alleingelassen.

Theoretisch gibt es 30 % Ganz-tagsschulen. Aber ohne Lehrer …

Wenige Stunden, bevor die 28. Verhandlung mit den Lehrern scheiterte, präsentierte Schmied wie zum Hohn ihr Ausbau-Konzept für die Ganztagsschulen: Statt 80 gibt es 160 Millionen Budget bis 2014, damit immerhin 200.000 Plätze – und 30 % aller unter 14-Jährigen hätten ein Ganztags-Angebot. Theoretisch.

Allerdings schränkte der neben ihr stehende Gemeinde-Präsident Mödlhammer (ein aufrechter ÖVP-ler) kleinlaut ein: „Es fehlen die Lehrer!“ Und: „Es ist fast unmöglich, Lehrer für die Nachmittagsbetreuung zu bekommen.“

Jetzt muss der Kanzler-Gipfel her – und „Spindi“ muss Mut zeigen.

Darf das wahr sein? Wir haben 160 Millionen für Ganztagsschulen, können sie aber nicht umsetzen, weil unsere Lehrer nicht bereit sind, wenigstens 24 Stunden pro Woche in der Schule zu arbeiten? Und weil die Regierung nicht bereit ist, den Lehrern genügend Hilfskräfte zu geben?

Der Kanzler und sein Vize müssen jetzt aktiv werden – ein Lehrer-Gipfel muss her. Werner Faymann hat ihn gestern – nach dem neuen Verhandlungs-Debakel seiner Ministerin – endlich fix zugesagt.

Vize Spindelegger und die ÖVP dürfen diesen Lehrer-Gipfel nicht länger blockieren. Es muss noch vor der Wahl eine Lösung geben ...

... sonst werden die Blockierer abgestraft. Faymann bewegt sich. Bravo.

Jetzt ist die ÖVP an der Reihe. Zeigen Sie Mut, Herr Spindelegger!

 

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